Panpsychismus

Panpsychismus bedeutet »Allbeseeltheitslehre«. Psyche wird hier mit Seele gleichgesetzt. Alles Seiende sei »beseelt«. Nicht nur Menschen, auch Tiere, Pflanzen, Steine, Sterne, Wassertropfen, Wolken etc. hätten Seelen. (Wobei sich diese verschiedenen Seelen aber in ihrer Qualität unterscheiden können.)

Darüber hinaus gebe es eine unpersönliche oder überpersönliche Weltseele, die Ursache aller Wirklichkeit und aller Bewegung sei.

Der Panpsychismus ist eine Spielart des  Idealismus.

Der Panpsychismus beinhaltet im Unterschied zum Pantheismus aber nicht notwendiger Weise die Auffassung, dass alles Seele ist, dass sich das Sein darin erschöpft Seele, Geist, Gott, Bewusstsein etc. zu sein. Im Einzelfall wird aber oft der Panpsychismus gleichzeitig mit dem Pantheismus vertreten, so z. B. von Spinoza.

Wichtige Vertreter des Panpsychismus waren neben Spinoza noch Leibniz, Schelling, Fechner und James.

Sehen Sie hierzu auch Weltseele.

Wie in der Philosophie üblich (siehe dazu auch die Anmerkung 1 in der Einleitung zum philolex) wird auch der Begriff Panpsychismus nicht von allen Philosophen und allen Autoren philosophischer Texte in gleicher Weise benutzt. Es gibt inzwischen kleinere und größere Abweichungen von seiner ursprünglichen, wörtlichen Bedeutung.

[Beim heutigen Stand der Erkenntnisse müsste man annehmen, jedes Atom, jedes Molekül, jede Zelle, jedes Virus, jedes rote und weiße Blutkörperchen in den Milliarden von Lebewesen hätten eine eigene Seele. Das ist nicht besonders plausible im Sinne einer Zwei-Welten-Theorie, wo Seele und Materie getrennt sind. In meiner Kritik an  Fechner habe ich mich dazu näher geäußert. Wenn man allerdings unter Seele nichts anderes versteht als einen Gedanken des Weltgeistes, dann sieht die Sache für mich anders aus. Alles Existierende nur als Teil des unpersönlichen Weltbewusstsein anzusehen, das halte ich für eine vertretbare philosophische  Hypothese.]


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