Der Begriff Weltbewusstsein wird oft synonym mit Weltgeist und Weltseele verwendet. Diese drei Begriffe können aber auch für verschiedenes stehen, so wie auch die Begriffe Geist, Seele und Bewusstsein für verschiedenes stehen (können). Bewusstsein heißt erst einmal nur »bewusstes Sein«, »Wissen um das Sein«. Aktivität, Vernunft, Gefühl sind damit noch nicht notwendigerweise verbunden.
In der Philosophie und einigen Religionen gibt es die Vorstellung von der Existenz eines Weltbewusstseins, die in unterschiedlich konkreten Varianten auftritt. In der Regel wird das individuelle Bewusstsein der Einzelpersonen als Teile des Weltbewusstseins angesehen und die materielle Welt als etwas nur im Weltbewusstsein Vorhandenes. Weitgehend ist eine solche Vorstellung identisch mit Pantheismus, der wiederum eine konkrete Form von Idealismus darstellt.
Wenn man sich auf das konzentriert, was man unmittelbar erlebt, dann erlebt man sich als Körper (Materie) und als Bewusstsein, unabhängig davon, welche Wörter man dafür auch immer benutzen mag. In welchem Verhältnis Bewusstsein und Materie zueinander stehen, z. B. ob das eine primär, das andere sekundär ist, ist eine der ältesten Fragen der Philosophie, auch bekannt als Leib-Seele-Problem oder als Grundfrage der Philosophie.
Im unmittelbaren Erleben fallen Bewusstseinsinhalt und materieller Gegenstand zusammen. Deshalb ist es von einem skeptizistischen Standpunkt aus nicht mehr sicher entscheidbar, ob nun der Gegenstand oder das Bewusstsein von ihm das primäre ist.
Durch einen Analogieschluss ist auch die Welt vergleichbar zum Menschen oft als Körper (die materiellen Dinge) und als Bewusstsein (Gott, Weltseele, Weltgeist) angesehen worden.
Wenn die Welt wie in vielen Religionen und philosophischen Strömungen angenommen nur im Bewusstsein existiert, wenn es ein alles umfassendes Weltbewusstsein gibt, das sich in viele individuelle Einzelbewusstsein aufgespalten hat, dann bin Ich auch das fremde Bewusstsein, dann bin ich auch das Du und wäre es doch nicht. (Sehen Sie hierzu auch Dialektik.)
Hier werden natürlich viele Vertreter der Naturwissenschaften oder des »Praktischen Lebens« abwinken. Für diese Menschen hier eine Äußerung eines der bedeutendsten Physiker des 20. Jahrhunderts, des Österreichers Erwin Schrödinger:
»Der Grund dafür, dass unser fühlendes wahrnehmendes und denkendes Ich in unserem naturwissenschaftlichen Weltbild nirgends auftritt, kann leicht in fünf Worten ausgedrückt werden: Es ist selbst dieses Weltbild. Es ist mit dem Ganzen identisch und kann deshalb nicht als ein Teil darin enthalten sein. [...] Bewusstsein gibt es seiner Natur nach nur in der Einzahl. Ich möchte sagen: Die Gesamtzahl aller ›Bewusstheiten‹ ist immer bloß ›eins‹.«