Macht


Macht ist ein philosophischer, politischer und soziologischer Grundbegriff, der »Verfügung über etwas« oder »Fähigkeit zu etwas« bedeutet. Wer Macht hat, kann etwas durchsetzen. Auch gegen Widerstände.

Über die Herkunft von Macht

Je nachdem wie weit man den Begriff fasst, gibt es Macht bereits in der unbelebten Natur. Ein Atom hat die Macht andere Atome einzufangen und mit ihnen ein Molekül zu bilden. Eine Sonne hat die Macht Planeten anzuziehen und in eine Umlaufbahn zu zwingen.

Ein Vogel hat die Macht zu fliegen und sich damit gegen die Schwerkraft durchzusetzen. Ein Raubtier hat die Macht andere Tiere gegen deren verständlichen Willen aufzufressen.

Unsere Vorfahren waren einst Pflanzenfresser und Raubtiere, und dass wir heutigen Menschen existieren, zeigt, dass unsere Ahnen die Macht hatten, sich zumindest solange am Leben zu erhalten, bis sie Nachwuchs gezeugt hatten.

Unsere Vorfahren waren Herdentiere, Lebewesen, die in Gruppen lebten. Die Gruppe als ganzes hatte Macht, z. B. bei der Verteidigung ihres Territoriums gegen Nahrungskonkurrenten der eigenen oder fremder Art und bei der gemeinsamen Jagt. Innerhalb der Herde hatten die einzelnen Individuen unterschiedlich viel Macht. Es gab eine Rangordnung. Die Höherrangigen hatten z. B. die Macht, die Niederrangigen von den besten Futterplätzen fernzuhalten und von der Fortpflanzung auszuschließen.

Heutige menschlich Gesellschaft ist erheblich komplexer als eine Tierherde, aber die Anfänge sollten nicht vergessen werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Ursachen bestimmter menschlicher Verhaltensweisen und gesellschaftlicher Tatbestände nicht richtig gesehen werden.

Macht ist etwas, mit dem wir Menschen entstanden sind, was immer da war. Es ist nicht erst an einem bestimmten Entwicklungspunkt der Menschheit aufgetreten. Diese Fehleinschätzung kann leicht eine weitere nach sich ziehen: Macht könne aus dem Leben der Menschen auch irgendwann wieder verschwinden.


Macht in Gesellschaft und Staat

Macht ist ein generelles soziales Phänomen. Beziehungen zwischen Menschen sind oft Machtbeziehungen, was nicht bedeutet, dass sie sich darauf reduzieren. (Z. B. Eltern haben Macht über ihre Kinder, aber ihr Verhältnis zu ihnen hat weitere Aspekte, z. B. Liebe und Fürsorge.)

Die Philosophie der Macht untersucht:

  • Die Ursprünge bzw. die Quellen von Macht.
  • Die Mittel und Institutionen der Macht.
  • Die Funktionsweise der Macht,
        die Arten und Formen der Machtausübung.
  • Die Notwendigkeit, die Funktionen von Macht.
  • Die Legalität und Legitimität von Macht.
  • Die Regelungen und Begrenzungen von Macht.

  • Die aufgeführten Punkte überschneiden sich. Einzelne Aspekte der Macht können unter verschiedene Punkte subsumiert werden.

    Die Ursprünge menschlicher Macht wurden im vorherigen Abschnitt dargelegt. Die Quellen der Macht des Menschen sind seine körperlichen und geistigen Fähigkeiten und was er sich damit an Mitteln und Institutionen zur Machtausübung geschaffen hat.

    Macht kann ausgehen von Menschen und Menschengruppen. Hinter Macht müssen aber nicht unbedingt Personen stehen. [1] Sie kann auch von ökonomischen, wissenschaftlichen, technischen, rechtlichen, kulturellen, religiösen und weiteren Organisationen und Strukturen ausgehen. Man spricht dann auch von »struktureller Gewalt«, von anonymer Macht oder von Macht, die sich aus Sachzwängen ergibt.

    Mittel und Institutionen der Macht sind vielerlei. Hier zähle ich die wichtigsten auf:

    1. Macht durch physische Gewalt: Körperliche Gewalt, gesteigert durch Waffen, Polizei, Militär, entsprechende Organisationen, wie Justiz. Die staatlichen Einrichtungen haben ein »Gewaltmonopol«. Nur sie dürfen legal physische Gewalt ausüben. (Andere Formen von Macht sind davon aber nicht betroffen.)

    Die dafür zuständigen staatlichen Behörden dürfen Menschen auf Dauer einsperren. Keine Privatperson darf das.



    2. Macht durch Geld, Kontrolle von Wirtschaftsunternehmen u. ä.

    Sagen Sie mal zu Ihren Freund: »Räum mein Zimmer auf!« Dann wird der Ihnen vielleicht einen Vogel zeigen. Aber halten sie ihm einen 200 Euro-Schein hin und fragen Sie ihn: »Räumst du dafür mein Zimmer auf?« Dann sieht die Sache schon ganz anders aus. An diesem ganz einfachen Beispiel erkennt man, dass Geld Macht ist. Und wenn jemand nicht nur 200 Euro versprechen kann, sondern 200 Millionen Euro, ist seine Macht entsprechend größer.



    3. Macht durch Wissen: 3.1. Bezogen auf die Natur: Wie müssen wir uns verhalten, um Naturprozesse zu unseren Gunsten zu nutzen? Es gäbe kein Internet, kein Fernsehen etc. hätten die Menschen im Laufe vieler Generationen sich nicht das dafür nötige Wissen verschafft. 3.2. Bezogen auf Menschen: Was müssen wir tun, damit andere Menschen sich so verhalten, wie wir es wollen? Wie muss Erziehung und Bildung gestaltet sein? Mit diesem Punkt zusammen hängt die Möglichkeit der Manipulation. Man kann andere Menschen bewusst, absichtlich falsch informieren oder Wissen vorenthalten.

    Fernsehen und Zeitungen entscheiden in starkem Maße, welche Informationen die Mehrheit der Menschen bekommt. Über was diskutiert wird.



    4. Macht durch Innovationsfähigkeit: (Hängt eng mit Punkt 2 zusammen.) Die wirtschaftliche Effizienz ist Macht. Die Fähigkeit zur Veränderung, zur Anpassung an neue Entwicklungen, Gegebenheiten ist Macht. Das hat sich gezeigt beim »Wettkampf der Systeme« zwischen den kapitalistischen und den sozialistischen Systemen. Die kapitalistischen Systeme hatten die größere wissenschaftlich-technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Innovationsfähigkeit und haben sich deshalb gegen das sozialistische durchgesetzt..

    Die Funktionsweise der Macht, die Arten und Formen der Machtausübung wurden eben bei den Mitteln und Institutionen der Macht zum Teil angesprochen. Weitere zum Teil ausgefächerte Formen von Macht sind verschiedene Arten der Autorität, des Zwangs, der Belohnung, der Identifikation (mit seinem Vaterland, seiner Partei, seiner Religion, seinem Fußballverein etc.), des Wissens bzw. Möglichkeit zu dessen Zugang. Psychische Beeinflussungen wie Angst machen, Hoffnung erwecken und Glauben schaffen. Unterschieden wird zwischen Handlungsmacht, Entscheidungsmacht, Mobilisierungsmacht, Verfügungsmacht und Definitionsmacht.

    Das Warum, die Notwendigkeit, die Funktion von Macht besteht in der Aufrechterhaltung der Lebensfähigkeit der Menschen. Ohne Macht könnten sich die Menschen nicht ernähren. Die Gesellschaft könnte nicht erhalten werden und damit nicht die Vorteile, die sie für den Menschen ermöglicht.

    Im Naturzustand hat die Macht, wer dazu fähig ist. Erst in entwickelten Gesellschaften ergibt sich die Frage nach der Legalität und Legitimität von Macht und philosophische, speziell ethischen und staatsphilosophischen Diskussionen darüber. Von wem geht die staatliche Macht aus? Wer ist der Souverän? Ein Monarch oder das Volk? Erbmonarchie oder demokratische Wahl? Charismatischer Führer?

    Institutionalisierte Macht wird seit Max Weber Herrschaft genannt.

    Regelungen und Begrenzungen von Macht ergeben sich aus den Gesetzen, dem Grundgesetz bzw. der Verfassung und den ethischen Werten, Überzeugungen und Weltanschauungen der handelnden Menschen. Macht findet ihre Grenzen außerdem in der Macht anderer (Menschen, Menschengruppen, Institutionen, Staaten etc.).

    Die allermeisten Menschen gehen davon aus, dass Macht ein unabdingbarer Teil der Gesellschaft ist (mit Ausnahme der Anarchisten und – für die spätere Zukunft – auch die Kommunisten). Da Macht immer die Gefahr mit sich bringt, missbraucht zu werden, gehen viele Menschen davon aus, dass die Macht nicht nur an einer einzigen Stelle, nicht bei einer Person oder Personengruppe sein soll. Die Macht soll auf verschiedene Personen und Instanzen verteilt sein. Und Macht soll tranzparent sein. Sie soll öffentlich kontrollierbar sein. Näheres im philolex-Beitrag Gewaltenteilung.


    Kritik verschiedener Machtvorstellungen bzw. Machtkonstellationen

    Militärische Macht

    Die Sowjetunion war militärisch das mächtigste Land Europas. Trotzdem ist sie untergegangen. Die USA ist das militärisch mächtigste Land der Erde. Trotzdem hat die USA seit Ende des 2. Weltkrieges keinen Krieg mehr gewonnen. Das westliche freiheitlich marktwirtschaftliche System hat den kalten Krieg gegen das östliche diktatorische planwirtschaftliche System gewonnen. Das war aber kein militärischer Sieg. Es war wichtig, dass die westliche Welt sich auch militärisch gegen den kommunistischen Expansionsdruck, gegen den absoluten Wahrheits- und Machtanspruch der Kommunisten gewehrt hat. Sonst hätten die Kommunisten auch den westlichen Ländern ihr System aufgezwungen. Das Militärische allein hat aber nicht gereicht. Letztendlich hat die Wirtschaftskraft und die wissenschaftlich-technischen Innovationsfähigkeit den Ausschlag gegeben.

    Kommunistische Machtvorstellung

    Die Kommunisten waren Anhänger einer absoluten Vorstellung von Macht. Sie wollten Macht ohne Gegenmacht. Ungeteilte Macht. Zentralistische Macht. Sie waren Anhänger einer absoluten Vorstellung von Diktatur, einer Diktatur ohne Grenzen und Gesetze, die ausschließlich im Dienste revolutionärer Macht stehen sollte. Diese Theorie machte sie schließlich blind gegenüber den Nebenfolgen unumschränkter Machtausübung. So wurden erst Millionen Andersdenkende, dann Millionen von Kommunisten Opfer dieser Machtvorstellungen. Die Kommunisten hatten die staatliche und die militärische Macht. Sie hatten effektive Geheimdienste nach innen und außen. Aber sie hatten nicht die Macht eine Wirtschaft aufzubauen bzw. zu betreiben, die effektiver war, als die Marktwirtschaft. So hat ihnen ihre ganze staatliche. militärische, repressive Macht nicht genützt.

    Wirtschaftliche Macht

    Geld ist Macht und viel Geld ist viel Macht. Wer große internationale Wirtschaftsunternehmen kontrolliert, hat große, keiner demokratischen Kontrolle unterliegende, Macht. Zur Kontrolle multinationaler Konzerne braucht man multinationale Regelungen und Aufsichtsgremien. Die gibt es erst in Ansätzen. Trotz Finanzkrise sind die internationalen Finanzinstitute immer noch mächtig genug, um solche Regelungen und Institutionen zu verhindern. Wieviele Bankpleiten und (fast) Staatspleiten können sich die z. Z. noch wirtschaftlich-finanziell stabilen Staaten und Staatenbünde noch leisten, bis sie selbst mit in den Abgrund gezogen werden?


    Nietzsche – Adler

    Bei der Betonung der großen Rolle, die das Machtstreben in der menschlichen Psyche spielt, werden oft die Parallelen von Alfred Adler und  Nietzsche aufgezeigt. Es gibt aber auch einen sehr wichtigen, für das praktische Leben geradezu fundamentalen Unterschied zwischen Nietzsche und Adler. Nietzsche bejaht Machtstreben bis hin zu faschistischen Einstellungen und Verhaltensweisen. Für Adler dagegen ist Machtstreben »Falsche Kompensation«, eine neurotische Fehlhaltung, die unter günstigen Umständen therapierbar ist.


    Zitate zu Macht

    Henry Adams: »Macht ist Gift. Ihre Wirkung auf Präsidenten war immer tragisch.«

    Alfred Adler: »Die Anschauungen der Individualpsychologie verlangen den bedingungslosen Abbau des Machtstrebens und die Entfaltung des Gemeinschaftsgefühls. Ihre Losung ist der Mitmensch, die mitmenschliche Stellungnahme zu den immanenten Forderungen der menschlichen Gesellschaft.«

    Hannah Arendt: »Der Philosoph, der in der Öffentlichkeit eingreifen will, ist kein Philosoph mehr, sondern Politiker; er will nicht mehr nur Wahrheit, sondern Macht.«

    Francis Bacon: »Wissen ist Macht.« [Kann Macht sein. Kann leider auch Ohnmacht sein!] »Es ist eine seltsame Begierde, nach Macht zu streben und seine Freiheit darüber einzubüßen oder nach Macht über andere zu streben und die Herrschaft über sich selbst zu verlieren.«

    August Bebel: »Alle politischen Fragen, alle Fragen des Rechts, sind im Grunde nur Machtfragen.«

    Bismarck: »Wer den Daumen auf dem Beutel hat, hat die Macht.«

    Ludwig Börne: »Macht korrumpiert. Absolute Macht korrumpiert absolut.« »Das Geheimnis jeder Macht besteht darin zu wissen, dass andere noch feiger sind als wir.« [Für bestimmte Arten von Macht stimmt das durchaus. Aber keinesfalls für jede Macht.]

    Jacob Burckhardt: »Und nun ist die Macht an sich böse, gleichviel wer sie ausübe. Sie ist kein Beharren, sondern eine Gier und eo ipso unerfüllbar, daher in sich unglücklich und muss also andere unglücklich machen.«

    Thomas Carlyle: »Macht und Recht unterscheiden sich sehr von einer Stunde zur anderen; aber wenn man ihnen Jahrhunderte gibt, um sich zu erproben, wird man sie identisch finden.«

    Cicero: »Keine Macht darf über dem Recht stehen.«

    Diogenes von Sinope: »Die Einstellung gegenüber der Macht sollte die gleiche sein, wie die Einstellung gegenüber dem Feuer. Weder halte dich nicht zu nahe, damit du dich nicht verbrennst, noch weit entfernt, damit du nicht erfrierst.«

    Albert Einstein: »Gegen organisierte Macht gibt es nur organisierte Macht; ich sehe kein anderes Mittel, so sehr ich es auch bedaure.«

    Euripides: »Du hast die Macht, so üb auch Tugend!« »Nichts übt größere Macht auf, als der Drang der Not.« »Geld ist die einzige Macht, vor der die gesamte Menschheit auf die Knie fällt.«

    Otto Flake: »Der Geist hat die Aufgabe, die Macht zu zersetzen. Ich würde ihm die Parole geben: libera et divide.« »Keiner weiß, was in ihm steckt, bevor er von der Macht gekostet hat.«

    Michel Foucault: »Die Macht ist nicht etwas, was man erwirbt, wegnimmt, teilt, was man bewahrt oder verliert; die Macht ist etwas, was sich von unzähligen Punkten aus und im Spiel ungleicher und beweglicher Beziehungen vollzieht.« »Macht ist ein produktives Prinzip in der Gesellschaft. Sie bringt Wissen hervor, erschafft durch ihre Kontrolle das Individuum und ganze Institutionen und Techniken.« »Man muss wohl auch einer Denktradition entsagen, die von der Vorstellung geleitet ist, dass es Wissen nur dort geben kann, wo die Machtverhältnisse suspendiert sind, dass das Wissen sich nur außerhalb der Befehle, Anforderungen, Interessen der Macht entfalten kann. Vielleicht muss man dem Glauben entsagen, dass die Macht wahnsinnig macht und dass man nur unter Verzicht auf die Macht ein Wissender werden kann.«

    Herder: »Eine vernunftlose blinde Macht ist zuletzt immer eine ohnmächtige Macht; entweder zerstört sie sich selbst oder muss am Ende dem Verstande dienen.«

    Thomas Hobbes: »Der Mensch strebt von Macht zu Macht.«

    Karl Jaspers: »Macht hat Legitimität nur im Dienst der Vernunft. Allein von hier bezieht sie ihren Sinn. An sich ist sie böse.«

    Kant: »Macht: ein Vermögen, welches großen Hindernissen überlegen ist. Eben dieselbe heißt Gewalt, wenn sie auch dem Widerstande dessen, was selbst Macht besitzt, überlegen ist.«

    Laotse: »Wer andere besiegt, ist stark. Wer sich selbst besiegt, hat Macht.«

    François de La Rochefoucauld: »Die Macht, die geliebte Menschen über uns besitzen, ist fast immer größer als die, die wir über uns selbst haben.«

    Abraham Lincoln: »Willst du den Charakter eines Menschen kennenlernen, so gib ihm Macht.«

    John Locke: »Bei der Schwäche der menschlichen Natur, die stets bereit ist, nach der Macht zu greifen, würde es eine zu große Versuchung sein, wenn dieselben Personen, die die Macht haben, Gesetze zu verabschieden, auch noch die Macht in die Hände bekämen, diese Gesetze zu vollstrecken.«

    Karl Marx: »Die Klasse, welche die herrschende materielle Macht der Gesellschaft ist, ist zugleich ihre herrschende geistige Macht.« »Der Mensch ist denselben Gesetzen unterworfen wie die Natur. Macht und Freiheit sind identisch.«

    John Stuart Mill: »Die Liebe zur Macht und die Liebe zur Freiheit sind in einem ewigen Widerstreit. Wo die wenigste Freiheit ist, da ist die Leidenschaft für die Macht am brennendsten und gewissenlosesten.«

    Montesquieu: »Eine ewige Erfahrung lehrt, dass jeder Mensch, der Macht hat, dazu getrieben wird, sie zu missbrauchen. Er geht immer weiter, bis er an Grenzen stößt.«

    Nietzsche: »Diese Welt ist der Wille zur Macht – und nichts außerdem! Und auch ihr selber seid dieser Wille zur Macht – und nichts außerdem!« »Wo ich Lebendiges fand, da fand ich Willen zur Macht; und noch im Willen des Dienenden fand ich den Willen, Herr zu sein.« »Alles Geschehen aus Absichten ist reduzierbar auf die Absicht der Mehrung von Macht.« [Wenn ich die Absicht habe etwas leckeres zu essen, oder eine schöne Musik zu hören, und das dann realisiere, dann mehre ich meine Macht? Quatsch! Nietzsche hatte die Auffasung, bzw. die Vorentscheidung: »Alles ist Machtstreben.« Mit dieser geistigen Brille auf der Nase hat er die Welt und die Menschen angesehen. Und durch diese Brille hat er vieles falsch gesehen.] ».«

    Blaise Pascal: »Darum ist man auf die Macht verfallen, da man das Gerechte nicht finden konnte.«

    Johann Heinrich Pestalozzi: »Der Mensch muss sich der Macht unterwerfen, wenn er sicher sein will, und er lebt gern in den Armen der Macht, wenn sie ihn schützt.«

    Platon: »Der Zugang zur Macht muss Menschen vorbehalten bleiben, die nicht in sie verliebt sind.« [Aber das realisiere mal! Was realisierbar ist, ist Machtteilung.]

    Tacitus: »Machtgelüste sind die entsetzlichsten aller Leidenschaften.«

    Charles Maurice de Talleyrand: »Macht ist eine Mahlzeit, die wachsenden Appetit verursacht.« »Kein Abschied auf der Welt fällt schwerer als der Abschied von der Macht.«

    Mark Twain: »Die größte Macht hat das richtige Wort zur richtigen Zeit.«

    Max Weber: »Wer Politik betreibt, erstrebt Macht.« »›Politik‹ würde für uns also heißen: Streben nach Machtanteil oder nach Beeinflussung der Machtverteilung, sei es zwischen Staaten, sei es innerhalb eines Staates zwischen den Menschengruppen, die er umschließt.« »Macht bedeutet jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eignen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht.«

    Oscar Wilde: »Macht ist die einzige Lust, derer man nicht müde wird.«

    Wilhelm Wundt: »Die Regel, dass die Macht das Recht gibt, wird für den Krieg immer seine Geltung bewahren; aber dieser Satz ist bestimmt, durch den anderen seine Verbesserung zu finden, dass das Recht die Macht gibt.«

    Gerhard Uhlenbruck: »Macht macht Angst, Angst macht Ohnmacht.«


    Anmerkungen

    Anm. 1: Eine Fehleinschätzung, der in anderen Bereichen z. B. die Kreationisten unterliegen, die überall wo Macht ist, eine Person für nötig hallten. Zurück zum Text


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