Wert


Wert und Philosophie

Wert ist ein vieldeutiger Begriff, jeweils abhängig von der wissenschaftlichen oder philosophisch Disziplin. In der Philosophie wird wie im Alltagsverständnis mehrheitlich unter Wert etwas verstanden, das akzeptiert, verinnerlicht, gewünscht, erstrebt, verehrt wird. Wert ist ein Orientierungsmaßstab, er ist Sinn und Norm für die Bevorzugung eines Dinges oder einer Handlung.

Werte im ethisch-moralischen Sinne werden auch Ideale genannt.

Wie Werte zustande kommen, bzw. was für eine Existenzart sie haben, ist umstritten. Einige meinen, es gebe objektive Werte, die unabhängig vom Menschen existieren (Wertabsolutismus). Andere meinen, Wert setzt immer ein wertendes Subjekt voraus, Werte seien mithin etwas subjektives (Wertrelativismus). Auch Zwischenpositionen werden vertreten.

Für  Max Scheler und  Nicolai Hartmann haben Werte eine objektive Existenz. (Materiale Wertethik.)

Nach Lotze und den Neukantianern Windelband und Rickert kommt den Werten ein »Gelten« zu. Das kann als Position zwischen Wertrealismus und Wertrelativismus angesehen werden.

Nietzsche betonte den Relativismus ethischer Werte. Er wollte eine »Umwertung der Werte« und das »Leben« als höchsten Wert einsetzen. (Faktisch wollte er die christlichen und humanistischen Werte durch faschistoide ersetzen. Näheres  hier.)

In der Gegenwartsphilosophie überwiegt ganz eindeutig der Wertrelativismus (allerdings nicht in der von Nietzsche bevorzugten Form). Ethische Werte hätten ihre Ursachen im Menschen. Näheres  hier.

Die Wertphilosophie wird auch Axiologie genannt.


Zitate zu Wert

Goethe: »Willst du dich deines Wertes freuen, so musst der Welt du Wert verleihen.«

Heraklit: »Krankheit lässt den Wert der Gesundheit erkennen.«

Wilhelm von Humboldt: »Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.«

Immanuel Kant: »Demut ist eigentlich nichts anderes als eine Vergleichung seines Wertes mit der  moralischen Vollkommenheit.«

Molière: »Die Dinge haben nur den Wert, den man ihnen verleiht.«

Arthur Schopenhauer: »Meist belehrt erst der Verlust über den Wert der Dinge.«

Oscar Wilde: »Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert.«


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