Weltanschauung


Weltanschauung kurz und knapp

Als Weltanschauung bezeichnet man die Gesamtheit aller Auffassungen eines Individuums oder einer Gruppe von Individuen von der Welt, von ihrer grundsätzlichen Beschaffenheit, ihrer Herkunft, ihrem Ziel, Sinn, Wert etc. und die Stellung des Menschen in ihr. Weltanschauungen beinhalten im Unterschied zu Erkenntnissen auch nicht begründbare Elemente, wie Deutungen, Ideale und grundsätzliche Vorstellungen der Lebensgestaltung, eventuell auch metaphysische und religiöse Auffassung.

Der Begriff Weltanschauung hat heutzutage in der Wissenschaft und Philosophie wegen der nicht begründbaren Elemente eher einen negativen Klang.

Es gibt aber auch Strömungen, die sich ausdrücklich zur Weltanschauung bekennen. Z. B. die Marxisten sind (oder waren kann man heute schon fast sagen) der Auffassung, ihre Theorie sei Wissenschaft und Weltanschauung in einem.

Sehen Sie auch Weltbild und Ideologie.


Zitate zu Weltanschauung

Gregor Brand: »Wer nur im Kreis Gleichgesinnter verkehrt, übersieht die Ecken und Kanten seiner Weltanschauung.«

Jacob Burckhardt: »Vor Zeiten war ein jeder ein Esel auf seine Faust und ließ die Welt in Frieden; jetzt dagegen hält man sich für ›gebildet‹, flickt eine ›Weltanschauung‹ zusammen und predigt auf die Nebenmenschen los.«

Houston Stewart Chamberlain: »Ohne alle Weltanschauung wäre der Mensch ohne jegliche Kultur, eine große zweifüßige Ameise.«

Wilhelm Dilthey: »Die Weltanschauungen sind nicht Erzeugnisse des Denkens. Sie entstehen nicht aus dem bloßen Willen des Erkennens. [...] Aus dem Lebensverhalten, der Lebenserfahrung, der Struktur unserer psychischen Totalität gehen sie hervor.«

Albert Einstein: »Wenn die meisten sich schon armseliger Kleider und Möbel schämen, wieviel mehr sollten wir uns da erst armseliger Ideen und Weltanschauungen schämen.«

Alexander von Humboldt: »Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche sich die Welt nie angeschaut haben.«

Fritz Mauthner: »... dass nicht nur die Weltanschauung des schlichtesten Mannes aus dem Volke, sondern auch die Weltanschauung des Dichters und Denkers identisch sei mit seinem Sprachvorrat und seinem Sprachgebrauch [...] dass die Weltanschauung eines Menschen von seiner allgemeinen und von seiner augenblicklichen Seelensituation abhänge.«

Christian Morgenstern: »Die Weltanschauungen mancher Menschen gleichen lächelnden Festungen.«


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