Georg Lukács


Georg Lukács

Georg Lukács (1885–1971). war ein ungarischer Philosoph und Kommunist jüdischer Abstammung. Er war ein führender Vertreter der orthodox marxistisch-leninistischen Literaturwissenschaft und Philosophie. Obwohl seine Schriften innerhalb des sowjetischen Einflussbereiches des Öfteren als revisionistisch verdammt wurden und er oft als »marxistischer Dissident« betrachtet wird, war er letztendlich eine theoretische Stütze des Stalinismus und dessen Kultur-, speziell Literaturpolitik. Das totalitäre System hat er in seinen Grundlagen nie abgelehnt. U.  a. auch auf seine Theorien gestützt wurde der »Sozialistischen Realismus« in der Kunst durchgesetzt. Lukács lebte während der  »Großen Säuberungen« in Moskau und überlebte sie.

Anfänglich u. a. vom deutschen Idealismus, Neukantianismus, der Lebensphilosophie und Max Weber beeinflusst, entwickelte er sich in den 20er und 30er Jahren zu einem marxistischen Dogmatiker, der den gesetzmäßigen Untergang des Kapitalismus voraussagte.

In seinem meistdiskutierten Werk Geschichte und Klassenbewusstsein von 1923, das er selbst später als  »idealistisch« verurteilte, geht es um den »Warenfetischismus«, einem Begriff aus der marxistischen Ökonomie. Die Warenform sei zu einer universalen Kategorie geworden, die die gesamte Wirklichkeit im entwickelten Kapitalismus präge. Dadurch könne man durch sie aber auch die gesamte Wirklichkeit denken. Dies sei den Arbeitern vorbehalten. Sie seien vollständig Objekte des Kapitals und damit zur Ware geworden und würden deshalb die Identität von Sein und Denken wiederherstellen usw. usf. [Realitätsferne Kopfgeburten! Siehe auch  Arbeiter] .

Lukács war im sowjetischen Einflussbereich seit Ende der 50er Jahre verfemt, hatte aber einen großen Einfluss auf die »Neue Linke« in Westeuropa. [Die waren ja auch nicht an der Macht. Sonst hätten sie ihre eigenen Verfemten produziert.]


Zitate von und zu Georg Lukács

»Die Kunst ist – im Verhältnis zum Leben – immer ein Trotzdem.«

»Ohne Aufdecken der Vergangenheit gibt es kein Entdecken der Gegenwart

»Zukunft kommt von selbst – Fortschritt nicht.« [Dem klassischen  Marxismus nach, ist der Kommunismus das notwendige Resultat der Geschichte.]


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