Deutsche Philosophie

Ohne in einen beschränkten Nationalismus zu verfallen, kann man trotzdem sagen, dass kein Volk soviel zur Philosophie beigetragen hat, wie die Deutschen. Vergleichbar ist es höchsten noch mit den Griechen der Antike, deren Verdienste für die Begründung der abendländischen Kultur, der Wissenschaft und der Philosophie unbestritten ist. Auch die Engländer und die Franzosen haben wichtige Philosophen hervorgebracht, ebenso die zahlenmäßig kleineren europäischen Völker. Die Vielfalt und die Menge der deutschen Philosophie ist aber einzigartig. Wir sind das Volk der Dichter und Denker. (Leider aber auch das Volk von Hitler und Himmler. Das soll hier nicht verschwiegen werden. Und die Trennung zwischen den »guten« Deutschen und den »bösen« Deutschen war nie eindeutig. Zwischen den Wissenschaftlern, Philosophen und Künstlern einerseits und den Nationalisten und Militaristen andererseits gab es keine eindeutige Trennung. Viele Deutsche gehörten beiden Lagern an.) [1]

Im Mittelalter und der beginnenden Neuzeit spielten Nationen und Völker noch bei weitem nicht die Rolle, die sie später leider mal haben sollten. Damals gab es das christliche Abendland, die allgemeine Wissenschaftssprache war Latein. Von nationalen Philosophien zu sprechen, ist deshalb problematisch. Trotzdem kann man sagen, dass schon zu dieser frühen Zeit die Engländer (im weitesten Sinne) mehr das empirische, wissenschaftliche betonten (sehen Sie u. a. Die Franziskaner) und die Deutschen (auch im weitesten Sinne) mehr das Metaphysische, z. B. Meister Eckhart und Jacob Böhme Diese unterschiedlichen Grundströmungen haben fast bis in die Gegenwart hinein Bedeutung. Sie sind vielleicht sogar in einem starken Maße mit Ursache für die unterschiedlichen nationalen Schicksale.

Während in England der Empirismus dominierte, so dominierte auf dem europäischem Kontinent schon seit dem Mittelalter der Rationalismus, u. a. in Deutschland und Frankreich. Die Folgen dieser unterschiedlichen Traditionen zeigen sich bis in die jüngste Vergangenheit in den in der angelsächsischen Welt und in Kontinentaleuropa vorherrschenden philosophischen Strömungen..

Deutsche Aufklärung siehe Extraseite.

Deutscher Idealismus siehe Extraseite.

Von hervorragender internationaler Bedeutung sind u. a. folgende deutsche Philosophen:

Drei für die Gegenwartsphilosophie bedeutende philosophische Strömungen bzw. Gebiete habe in Deutschland ihren Ausgangspunkt, bzw. wurden von deutschsprachigen österreichischen Philosophen begründet.

Die moderne Logik wurde begründet von Gottlob Frege
Der logische Empirismus und damit indirekt die Anlytische Philosophie war eine Schöpfung des Wiener Kreises und Ludwig Wittgensteins. (Die diesbezüglichen Verdienste des Engländers Bertrand Russell sollen aber nicht unerwähnt bleiben.)
Der Kritische Rationalismus wurde von Karl Popper begründet, ursprünglich Österreicher jüdischer Abstammung, der die letzten vierzig Jahre seines Lebens in England lebte und lehrte.

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Anmerkungen

Anm. 1: Ich akzeptiere es, dass die Österreicher sich heutzutage nicht mehr als Deutsche betrachten. Ich bin weit davon entfernt ein Nationalist zu sein. Aber ich halte nichts davon, den heutigen Zustand in die Vergangenheit hineinzuprojizieren und so zu tun, als sei das schon immer so gewesen. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges haben sich die meisten Österreicher als Deutsche angesehen, wie die Bayern, Sachsen, Mecklenburger etc. Heute so zu tun, als seien die Deutschen Kaiser, die bis 1806 in Wien residierten, gar keine Deutschen gewesen, als habe sich bereits Mozart, Johann Strauss, Freud etc. und deren Zeitgenossen nur als Österreicher und nicht auch als Deutsche gesehen, ist historisch falsch und intellektuell unredlich. Dass Hitler keinen österreichischen Akzent hatte, bestreite ich gar nicht. Aber einen berliner Akzent hatte er auch nicht. Wenn Österreicher bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts zu den Deutschen gezählt werden, halte ich das für vertretbar. Ich habe bei den Mitgliedern des Wiener Kreises fast immer »österreichisch« geschrieben obwohl viele von ihnen nicht in Österreich geboren wurden und später überall im deutschsprachigen Raum wissenschaftlich-philosophisch wirkten. Viele dann später leider auch als Emigranten in den USA. Aber es wird wohl kein Mensch verlangen, Kant einen russischen Philosophen zu nennen, weil seine Heimat- und Wirkungsstadt Königsberg zwischenzeitlich von Hitler an die Russen verspielt wurde. Zurück zum Text

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