Rudolf Steiner und die Anthroposophie


Rudolf Steiner und die Anthroposophie

Rudolf Steiner (1861–1925) war der Begründer der Anthroposophie (von Anthropos und sophia), einer religiös-esoterischen Bewegung und Weltanschauung.

Die Anhängern Steiners und der Anthroposophie sehen in ihr eine Geisteswissenschaft, einen Erkenntnisweg zum Geistigen im Menschen und in der Welt, in deren Verlauf der Mensch eine stufenweise Entwicklung nachvollzieht, um höhere seelische Fähigkeiten zu entwickeln und übersinnliche Erkenntnisse zu erlangen. Eine auf diese Weise errungene Erkenntnis sei die von der Siebengliedrichkeit des Menschen. (Physischer Leib, Ätherleib, Astralleib, Ich, Geistselbst, Lebensgeist, Geistmensch. Die sieben »Glieder« werden den sieben (damals bekannten) Planeten zugeordnet.)

Steiner wird in der Literatur als  Okkultist, Spiritist, Mythenerfinder, Religionsstifter, Scharlatan, Rassist, aber auch als Naturwissenschaftler, Pädagoge und Philosoph bezeichnet. Steiner knüpft an den Deutschen Idealismus und Goethe an (z. B. in seinem Werk Die Philosophie der Freiheit von 1894), verbindet diese mit einigen zeitgenössischen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und mit christlichen, indischen,  kabbalistischen und okkulten Auffassungen. Was dabei herauskommt, wird von seinen Anhänger als grandios angesehen, von der etablierten Wissenschaft und Philosophie als indiskutabel.

Die in der Öffentlichkeit am stärksten bekannte und einflussreichste Schöpfung Steiners und der Anthroposophie sind die Waldorfschulen.


Zitate von Rudolf Steiner

»Das Denken ist jenseits von Subjekt und Objekt . Es bildet diese beiden Begriffe ebenso wie alle anderen. [...] Das Subjekt denkt nicht deshalb, weil es Subjekt ist; sondern es erscheint sich als ein Subjekt, weil es zu denken vermag. [...] Ich darf niemals sagen, dass mein individuelles Subjekt denkt; dieses lebt vielmehr selbst von des Denkens Gnaden.« [Das hört sich ja ganz gut an. Das ist  psychologischer Akktualismus. Es gibt aber vieles von ihm, was gar nicht gut ist.]


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