Alexandre Koyré (18921964) war ein französischer Philosoph, Wissenschaftshistoriker und Wissenschaftstheoretiker. (Nicht verwechseln mit Alexandre Kojève!) Von Herkunft war er Russe jüdischer Abstammung.
Ursprünglich mit mystischer, mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Philosophie vertraut, entwickelte er sich zu einem wichtigen Wissenschaftstheoretiker. Kuhn betonte den Einfluss Koyres auf seine Theorien.
Die moderne Wissenschaft habe die mittelalterliche Trennung von Himmel und Erde überwunden, habe dies beides zu einer Welt vereint. Aber diese Welt sei klar geschieden von der Welt, in der wir leben, die wir erleben, diese subjektive Welt könne die moderne Wissenschaft nicht erklären. Die objektive und die subjektive Welt würden allerdings täglich durch die Praxis verbunden. Aber es sei eine Tragödie des modernen Geistes, dass sie das Rätsel des Universums gelöst, dabei aber das Rätsel von uns selbst geschaffen habe.
»Was die Begründer der modernen Wissenschaften zu tun hatten, war nicht bestimmte falsche Theorien zu bekämpfen und sie durch bessere zu ersetzen. Sie musste etwas völlig anderes machen. Sie mussten eine Welt zerstören und sie durch eine andere ersetzen.« (Meine eigene Übersetzung aus dem Englischen. Paradigmenwechsel.)