Erfahrungswissenschaft, Realwissenschaft.

Erfahrungswissenschaften sind Wissenschaften, die ihre Erkenntnisse aus Erfahrungen gewinnen. Ihnen gegenübergestellt werden die Vernunftwissenschaften.

Realwissenschaften sind Wissenschaften, die sich mit Gegenständen der Realität beschäftigen, die der Mensch in der Wirklichkeit vorfindet, erfahren kann. Ihnen gegenübergestellt werden die Formalwissenschaften. Die Begriffe Realwissenschaften und Erfahrungswissenschaften bezeichnen die gleiche Wissenschaftsgruppe.

Die Wissenschaften, die sich mit äußeren Erfahrungen bzw. mit den Gegenständen oder Erscheinungen der Realität beschäftigen, sind die Naturwissenschaften und die Gesellschaftswissenschaft. Bei den Naturwissenschaften, z. B. Physik und Chemie, spielt eine besondere Rolle die planmäßige, reproduzierbare, intersubjektiv überprüfbare Erfahrung im Experiment. In den Gesellschaftswissenschaften, z. B. Soziologie und Ökonomie, sind solche Experimente nicht möglich bzw. erheblich komplizierter, ihre Ergebnisse viel stärker interpretierbar.

Die Wissenschaften, die sich mit inneren Erfahrungen beschäftigen sind Teile der Geisteswissenschaften und der Sozialwissenschaften, u. a. die Psychologie.

Auch wenn Erfahrungswissenschaften ihre Erkenntnisse aus Erfahrungen gewinnen, so sind apriorische Voraussetzungen und Annahmen bewusst oder unbewusst beteiligt. (Sehen Sie hierzu auch  Kant.)

Es ist in der Philosophie umstritten, ob der Mensch überhaupt etwas (in der Realität) vorfindet oder ob nicht alles sein Produkt bzw. Konstrukt ist. (Konstruktivismus) Es ist weiterhin umstritten, ob die Formalwissenschaften nicht selbst auch zu den Erfahrungs- bzw. Realwissenschaften gehören. (Empirismus)


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