Konstruktivismus als philosophische Auffassung bedeutet in ihrem Kern, dass wir die materielle Welt, die verschiedenen Wissenschaften, die Mathematik, die Logik etc. selbst konstruieren. Diese Dinge würden von uns nicht etwa entdeckt, in der Wirklichkeit bzw. Realität vorgefunden. Sie existierten nicht unabhängig vom Denken und Handeln der Menschen. Sie seien unsere Produkte.
Es gibt zwei verschiedene philosophische Strömungen bzw. Schulen, für die der Begriff Konstruktivismus verwendet wird: Den Methodischen Konstruktivismus der »Erlanger Schule« und den Radikalen Konstruktivismus. Diese beiden Arten von Konstruktivismus müssen unterschieden werden! Unter Konstruktivismus wird meistens der neuere und bekanntere Radikale Konstruktivismus verstanden. Besonders für das Internet trifft dies zu.
Innerhalb der Philosophie der Mathematik gibt es einen mathematischen Konstruktivismus.
Eine (in der Regel) abgemilderte Form des Konstruktivismus ist die Konstitutionstheorie. Die Grenzen zwischen diesen beiden Theorien sind allerdings fließend. In einigen ihrer konkreten Formen sind sie klar abgrenzbar, in anderen Formen sind sie synonym.
Dass wir bei aller Konstruktion unserer subjektiven Welt auch in einer objektiven Welt leben, habe ich in meiner Kritik des Radikalen Konstruktivismus aufgezeigt.