Giordano Bruno

Giordano Bruno (1548–1600), ursprünglich Filippo Bruno war ein italienischer Astronom und Philosoph. Er wurde schon als Jugendlicher Dominikanermönch, trat aber später wieder aus dem Orden aus. (Was für die damalige Zeit unerhört war.) Führte daraufhin als Forscher und Hochschullehrer ein unstetiges Wanderleben in verschiedenen Teilen Europas.

Astronomie: Kopernikus hatte unsere nähere himmlische Umgebung als ein um die Sonne laufendes System beweglicher Sterne erkannt, jenseits von diesem System aber den Fixsternhimmel als festes Gewölbe bestehen lassen. Bruno machte einen Schritt weiter. Er betrachtete das Universum als eine unermessliche Unendlichkeit, ohne Grenzen, ohne Mittelpunkt, erfüllt von zahllosen Sonnen, Sternen und Weltsystemen. Dabei übernahm er Gedanken des Nicolaus Cusanus und entwickelte diese weiter, dachte sie konsequent zu ende.

Ewigkeit der Welt: Nur die Einzeldinge unterlägen dem Wandel und vergehen, das Universum als Ganzes sei unvergänglich und unzerstörbar. Es sei nicht geschaffen worden, denn außerhalb von ihm gebe es nichts, das es schaffen könnte.

Ewige Bewegung: Der ganze Kosmos gliche einem großen lebenden Organismus.

Pantheismus: Gott lenke die Welt nicht von außen, wie ein Roßlenker das Gespann. Gott sei in der Welt. Er wirke als beseelendes Prinzip in ihrem Ganzen wie in jedem ihrer Teile. Gott sei nur im Kosmos und sonst nirgends. (Beeinflusste mit diesem Gedanken Spinoza.)

Am 17. Februar 1600 wurde Giordano Bruno in Rom auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

[Ich bin kein Kulturbarbar. Ansonsten würde ich dafür plädieren, zur Vergeltung den Petersdom anzuzünden. Aber es ist ja schon bedauerlich genug, dass  Walter Ulbricht, in berechtigter Abneigung gegen die Hohenzollern, das Berliner Stadtschlss hat sprengen lassen. – Genauso eine berechtigte Abneigung wie gegen die Hohenzollern kann man allerdings auch gegen Walter Ulbricht haben.]


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