Peter Möller

Diskussionsbeiträge auf der trans-de Mailing Liste
1999 / Frühjahr 2000 und Herbst 2001


Diskussionsbeiträge 1999 / Frühjahr 2000


Grundverständnis des >H

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Transhumanismus hat eine doppelte Bedeutung:

1. Man geht von der Möglichkeit und Erwünschtheit aus, Transhumane hervorzubringen, d. h. eine höhere Art von Lebewesen als der Mensch. Dabei ist die Entwicklung zu den Transhumanen ein vorsichtiger, evolutiver Prozeß, der über viele Zwischenstufen abläuft und für die daran Beteiligten selbst einen Wert haben muß. Der Weg ist das Ziel.

Eng damit verbunden ist das Festhalten am wissenschaftlich-technischen Fortschritt. Die Vorteile, die dieser Fortschritt für die Menschen mit sich bringt, wiegen seine Nachteile ganz eindeutig auf. In Zukunft wird dieser wissenschaftlich-technische Fortschritt nicht nur die Welt verbessern, sondern auch den Menschen selbst. Die Menschen werden wahrscheinlich so sehr verändert werden, daß man irgendwann gar nicht mehr von Menschen sprechen kann, sondern von einer neue höheren, bzw. von mehreren verschiedenen höheren Arten.

2. Diese Veränderungen sind an den Grundwerten des Humanismus orientiert. Nicht nur die Humane werden sich zu Transhumanen weiterentwickeln, auch der Humanismus soll zum Transhumanismus weiterentwickelt werden. Dies ist eine Absage an alle inhumanen Weltanschauungen.

Jeder, der sich zu diesen beiden essentials bekennt, kann sich einen Transhumanisten nennen.

Über diese beiden essentials hinaus gibt es nun viele Details, die nicht alle Transhumanisten mitmachen, die lediglich einzelne Gruppen innerhalb der Transhumanisten unterstützen. Dazu gehört z. B. die Kryonik oder der Versuch des Uploading seines Bewußtseins auf einen anderen Träger. Ob das funktioniert, wird die Zukunft zeigen. Man kann Transhumanist sein, ohne seine individuelle Unsterblichkeit für möglich oder für erstrebenswert zu halten. Ob man die Materie oder den Geist für das Primäre im Sein hält oder gar an einen lieben Gott glaubt, ist sekundär. Man kann von dieser wie von jener Weltanschauung aus Transhumanist sein.

Ich schlage vor, mehr die essentials in den Vordergrund zu stellen, weniger die Details. Damit würde man der Gefahr entgegenarbeiten, viele Transhumanisten von vornherein auszugrenzen.

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Weltgeist und Sekten

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Was den 'Primat des Geistes' anbetrifft: Gerade weil ich der Meinung bin, daß unterschiedliche weltanschauliche Grundpositionen mit dem Transhumanismus vereinbar sind, möchte ich das hier nicht näher erläutern. Wen das interessiert, den bitte ich meine Aufsätze 'Eine kurze Zusammenfassung meiner Philosophie' und 'Kritik des philosophischen Materialismus' zu lesen.

Hier nur kurz und knapp folgendes: Der Begriff 'Weltgeist' ist ein zentraler Begriff der hegelschen Philosophie. Und der hegelsche Weltgeist hat mit dem Lieben Gott ungefähr soviel zu tun wie ein Pentium-Prozessor mit einem Abakus.

Ich möchte hier auf ein Thema eingehen, welches nach meinem Dafürhalten für die Zukunft von detrans wirklich wesentlich ist.

Es wurde in den vergangenen Monaten mehrfach über Frage diskutiert, wie man vermeiden kann, als Sekte angesehen zu werden. Hier einige Vorschläge von meiner Seite.

Wenn ein Verein Auffassungen vertritt, die in einem starken Maße von dem abweichen, was in der Gesellschaft allgemein als richtig angesehen wird, ist die Gefahr besonders groß, zur Sekte zu werden. Und verbale Proklamationen oder subjektive Überzeugungen sind nicht ausschlaggebend dafür, ob man tatsächlich eine Sekte ist oder nicht. Ein Wesensmerkmal von Sekten besteht gerade darin, daß sich die Mitglieder dieser Sekten nicht darüber im Klaren sind, einer Sekte anzugehören. Sekten sind immer die anderen Organisationen.

Ich sehe u. a. drei Methoden, mit denen man verhindern kann, zum Sektierer zu werden:

1. Weltanschauliche Pluralität
2. Eine skeptische Distanz zu den eigenen Überzeugungen
3. Keine Abkapselung

1. Daß ein Verein Grundsätze hat, auf die alle Mitglieder verpflichtet werden, macht ihn nicht zur Sekte. Ein gewisses Maß gemeinsamer Überzeugungen ist notwendig. Wenn z. B. jemand der Auffassung ist, daß die Unternehmen verstaatlicht werden sollten, dann paßt er nicht in die FDP. Und wenn jemand den Schnellen Brüter für eine gute Sache hält, dann paßt er nicht zu den GRÜNEN. Wer transhumanistische Entwicklungen ablehnt oder für unmöglich hält, paßt natürlich nicht in einen Verein von Transhumanisten. Aber überall dort, wo die Grundsätze nicht berührt werden, muß es weltanschauliche Pluralität geben. Z. B. kann man vom Boden marxistischer, christlicher oder liberaler Grundpositionen aus für Frieden und soziale Gerechtigkeit sein. Und man kann vom Boden unterschiedlicher Weltanschauungen aus für wissenschaftlich-technischen Fortschritt und für die Veränderung und Verbesserung der menschlichen Natur eintreten. Ein Wesensmerkmal von Sekten ist die totale Gleichschaltung aller Mitglieder. Vielfalt reduziert sich dann oft auf die Frage, ob Schokoladeneis oder Erdbeereis besser schmeckt.

2. Wenn man nicht eine gewisse Menge an Grundüberzeugungen hat, ist man handlungsunfähig. Aber man sollte sich immer eine gewisse skeptische Distanz zu den eigenen Grundüberzeugungen erhalten. Unter den vielen anderen Menschen, die andere Grundüberzeugungen haben, gibt es auch intelligente, anständige Menschen. Es könnte sein, daß ich mich täusche und der andere Recht hat. (Popper) Ein Wesensmerkmal von Sektierern ist, daß sie Andersdenkende nur noch in zwei Gruppen einteilen: Die Dummen und die Bösen.

3. Man sollte nicht in seinem Verein aufgehen. Man sollte immer mit einem Bein in anderen gesellschaftlichen Bereichen stehen. Ein Wesensmerkmal von Sektierern ist, daß sie sich abkapseln, daß sie den Kontakt zu Andersdenkenden abbrechen. Auch wenn man der Auffassung ist, den anderen Menschen gegenüber eine wichtige Erkenntnis vorauszuhaben, sollte man weiterhin zu seinen Verwandten, zu seinen Freunden, zu den Menschen, unter denen man aufgewachsen ist, Kontakt behalten. Es gibt eine Blindheit des Subjekts für sich selbst und es gibt eine Blindheit von Gruppen für sich selbst. Wenn man nur noch mit Leuten zusammenhockt, die die gleichen Überzeugungen haben, dann wird man sich immer gegenseitig bestätigen und eventuell fundamentale Irrtümer nicht mehr bemerken.

Ich lege deshalb besonders großen Wert auf Maßnahmen gegen Sektiererei, weil ich in meinem inzwischen mittelalten Leben (ich bin Jahrgang 1952) bereits Sektiererei und dessen Unfruchtbarkeit kennengelernt habe. Ich bin in eine religiöse Sekte hineingeboren worden und habe in meiner Kindheit religiösen Fanatismus kennengelernt. Als Jugendlicher habe ich mich in meiner damaligen Naivität in politische Sekten begeben und habe dort politisch-philosophischen Dogmatismus kennengelernt. Und ich bin nach diesen Erfahrungen zu dem Ergebnis gekommen, ob man nun ohne jeden Zweifel an den Sieg des Kommunismus glaubt oder an das Jüngste Gericht, ist psychologisch gleichwertig. Und das Gleiche ist es, wenn man ohne jeden Zweifel an eine transhumanistische Zukunft glaubt. Die transhumanistische Zukunft ist eine Möglichkeit, für die es sich meines Erachtens nach lohnt einzutreten. Nicht weniger und nicht mehr.

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Ein bißchen unsterblich

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'ein ganz klein wenig unsterblich' gibt es sowenig wie 'ein ganz klein wenig schwanger'. Im Rahmen der aristotelischen zweiwertigen Logik ist man entweder sterblich oder unsterblich. Und im Rahmen der hegelschen dialektischen Logik ist man sterblich und unsterblich zugleich. Ich ziehe das zweite vor.

Ich habe übrigens überhaupt nichts dagegen, 100 Jahre alt zu werden. Und wenn die Erforschung des Alterungsprozesses in den nächsten Jahrzehnten so große Fortschritte machen sollte, daß ich noch in den Genuß von Gegenmaßnahmen kommen könnte, dann würde ich auch gerne 200 oder 300 Jahre alt werden.

Ich habe auch nichts prinzipiell gegen Kryonik, Uploading oder Ersetzung der Gehirnsubstanz durch längerlebige Baustoffe einzuwenden. Aber 1. ist es für mich offen, ob das überhaupt funktioniert, und 2., wenn es funktionieren sollte, ob die heute Lebenden noch in den Genuß solcher Maßnahmen kommen werden. Ich werde nicht den Fehler machen, mich in Erwartungen hineinzusteigern, die sich am Ende zerschlagen werden.

Gegen ein längeres oder auch erheblich längeres Leben als den Menschen heutzutage beschieden ist, habe ich nichts einzuwenden. Aber das ist nicht das 'ewige' Leben. Man sollte sich doch mal klar machen, was 'ewig' bedeutet. Gemessen an der Ewigkeit ist jeder begrenzte Zeitraum ein Klacks, mag er noch so lang sein. Also auch, sagen wir mal zehntausend Trilliarden Jahre.

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Aber um es noch mal zu betonen: Das sind keine essentials des Transhumanismus. Unterschiedliche Auffassungen in dieser Frage sollte man nicht in den Vordergrund stellen.

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Praxis statt Philosophie

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Meine Philosophie besteht zum allergrößten Teil aus Fragen und Vermutungen und nur zu einem sehr kleinen Teil aus sicheren Behauptungen. Was ich unmittelbar erlebe ist als subjektives Erlebnis nicht bezweifelbar und darüber hinaus kann ich Behauptungen ausschließen, die ich von meinem allgemeinen intellektuellen Niveau aus als naiv verwerfen muß. Da ich streng genommen nur sehr wenig mit Sicherheit weiß, sind meine Formulierungen in der Regel sehr vorsichtig. [...] Ein wichtiger Grund weshalb ich für transhumanistische Entwicklungen eintrete, ist gerade der, daß wir Menschen nur sehr wenig mit Sicherheit wissen können und ich dieses für einen unbefriedigenden Zustand halte. Von Transhumanen erwarte ich ein gesteigertes Erkenntnisvermögen.

In der Anlage befindet ein Textauszug aus dem Buch 'Innenansichten eines Artgenossen' von Hoimar von Ditfurth. Dort ist sehr gut beschrieben, wie im Verlaufe der Evolution das Erkenntnisvermögen gewachsen ist, und daß es wahrscheinlich auch in Zukunft weiter wachsen wird. (Was bei Ditfurth meines Erachtens nach fehlt, ist, daß sich nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität des Erkenntnisvermögens gesteigert hat.)

Ich möchte allerdings vorschlagen, daß wir auf dieser Mailing Liste in Zukunft Diskussionen, die nicht die essentials des Transhumanismus betreffen, in den Hintergrund stellen. Solche Diskussionen sollten besser auf privaten Homepage oder einer extra Liste geführt werden. Wir sollten hier die praktischen Dinge in den Vordergrund stellen. (Etwas anderes ist es, wenn es noch einen größeren Diskussionsbedarf über die Frage gibt, was eigentlich die essentials des Transhumanismus sind.)

"Deutsche Gesellschaft für Transhumanismus e. V. " ist ein sehr anspruchsvoller Name. Und ich trete wohl niemandem zu nahe, wenn ich behaupte, daß der Verein diesem Anspruch bisher nicht gerecht wird. Wir sollten hier Diskussionen in den Vordergrund stellen, wie wir unter den Menschen, die sich bereits mit transhumanistischen Themen beschäftigen, Mitglieder werben können. Prozentual an der Gesamtbevölkerung sind es nur wenige, rein zahlenmäßig aber schon eine ganze Menge. Und wenn die Mitgliederwerbung nicht im größerem Maße gelingt, sollte man die Ursachen dafür erforschen und gegebenenfalls Änderungen vornehmen. Erst wenn wir eine Mitgliedschaft haben, die nach hunderten oder besser tausenden zählt können wir uns daran machen in der Gesamtgesellschaft eine größere Akzeptanz für transhumanistische Entwicklung zu schaffen. Das wird schwer genug werden!

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Diskussion und Praxis

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Viele von Euch scheinen nur an einem Diskussionsforum interessiert zu sein und weiteres nicht für nötig zu halten. So gerne ich auch diskutiere, das ist für sich allein nicht ausreichend, um transhumanistische Entwicklungen voranzutreiben.

Nehmen wir mal die angesprochene Kryonik. Diese ist meines Wissens z. Z. in Deutschland nicht möglich, da gesetzliche Regelungen fehlen. Wenn man Interesse daran hat, sich einfrieren zu lassen, sollte man anstreben, daß dies in diesem Land möglich ist. Dafür muß man Akzeptanz in der Bevölkerung schaffen und insbesondere bei denen, die die Gesetze machen. Allein durch Diskussionen verändert man nichts.

Wenn heute Wissenschaftler und Techniker aktiv an transhumanistischen Entwicklungen arbeiten wollen, dann können sie das in vielen Bereichen in Deutschland und den anderen europäischen Ländern gar nicht machen, weil es verboten ist. (Z. B. große Teile der Gentechnik, besonders Humangenetik oder Soft Drugs.) Wer in diesen Bereichen arbeiten will, muß dies illegal machen oder ins Ausland gehen. Hier sehe ich die Aufgabe für eine transhumanistische Organisation auf Gesetzesänderungen hinzuwirken. Aber mit einem Verein von 10–15 Mitgliedern kann man sowas nicht bewerkstelligen.

Transhumanistischer Fortschritt, jedenfalls einer an humanistischen Idealen orientierter, ist kein Selbstgänger. Solche Entwicklungen kommen nicht zustande wie die nächste Mondfinsternis, sondern setzen aktives Handeln von Menschen voraus. Es sollte sich jeder überlegen, ob er positiv Wirklichkeit gestalten oder lediglich ein bißchen diskutieren will.

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Mitgliederwerbung

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Der Anarcho-Liberalismus ist einer der Schwachpunkte der Extropianer. Transhumanismus und Extropianismus ist für mich allerdings auch nicht das Gleiche. Die Extropianer sind lediglich eine bestimmte Richtung innerhalb des Transhumanismus.

Solange die Menschen diesen Planeten dominieren, werden wir staatliche und Internationale Strukturen brauchen, z. B. um kriegführenden Diktatoren entgegenzutreten, die Verbreitung von Vernichtungstechnologien zu verhindern oder geldgierige Fabrikanten daran zu hindern, dioxinverseuchtes Futter zu verbreiten. Wenn es keine staatliche Fleischbeschau gebe, würde mancher vielleicht gar nicht mehr unter uns weilen, um über seine individuelle Unsterblichkeit zu reflektieren, weil er inzwischen von einer Fleischvergiftung hinweg gerafft worden wäre. Oder will jemand behaupten, daß es so böse Menschen gar nicht gibt, die vergammeltes Fleisch verkaufen würden?

Organisationen und die Werbung von Mitgliedern für Organisationen sind für mich kein Selbstzweck. Es gibt sicherlich Vereinsmeier, für die sowas zum Selbstzweck geworden ist. Für mich nicht. Organisationen dienen dazu, etwas, das man für gut und richtig hält, durchzusetzen. Wenn eine neue Idee auftaucht, neue Möglichkeiten der Entwicklung entstehen, dann braucht man eine gesellschaftliche Kraft, die sich zur Lobby einer solchen Idee, Entwicklung etc. macht. Nur auf der Ebene von spontaner Ordnung und gutem Beispiel lassen sich solche gewaltigen Umwälzungen wie die Entwicklung zu Transhumanen nicht bewerkstelligen.

Eine Alternative dazu wäre höchstens noch die 'Überrumpellungsstrategie'. Einige Wissenschaftler und Techniker hecken insgeheim etwas aus und stellen die Menschheit dann vor vollendete Tatsachen. (Es gibt im Internet Leute, die vertreten solche Auffassungen.) Diese Strategie erscheint mir nicht wünschenswert und auch nicht besonders erfolgversprechend.

Die bisherigen geschichtlichen Erfahrungen zeigen allerdings, daß, wenn neue Ideen, neue Probleme oder Entwicklungsmöglichkeiten entstehen, meistens auch mehrere Organisationen entstehen, die sich dieser Sache annehmen. Organisationen mit unterschiedlichen Vorgehensweise, Schwerpunkten etc. Diese Organisationen treten dann in einen Wettstreit miteinander und einige Organisationen werden erfolgreicher, andere weniger erfolgreich sein. Einige werden auch völlig verschwinden, diejenigen, die allzuweit von der Realität entfernt waren. Die Entwicklung der Umweltbewegung und der grünen Partei in den letzten 25 Jahren ist ein Beispiel für eine solche Entwicklung. Bei der Entwicklung der transhumanistischen Bewegung wird es vielleicht ähnlich ablaufen.

Je größer die Zahl der Menschen wird, die sich mit transhumanistischen Zielen identifizieren, um so größer wird auch die Zahl derer, die sich im politischen Leben engagieren werden, um dort für ihre Anliegen zu arbeiten. Eine eigene Partei von Transhumanisten zu gründen, dem stehe ich eher skeptisch gegenüber. Diese Frage wird man aber vielleicht in 20–30 Jahren anders beurteilen als heute. Ich bin selbst schon politisch, auch parteipolitisch aktiv gewesen und es zieht mich eigentlich nichts dorthin zurück. Die Art und Weise, wie Menschen in der Politik miteinander umgehen, ist einer der Gründe, weshalb ich Transhumanist geworden bin. (Weil ich von Transhumanen ein ethisch höherstehendes Verhalten erwarte.) Aber wenn man gesellschaftliche Veränderungen größeren Stils anstrebt, kommt man nicht an der Politik vorbei.

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Philosophie 1. Teil

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Meine Stellungnahme zu einigen philosophischen Fragen, die hier angesprochen wurden, schicke ich Abschnittsweise.

Kann man überhaupt irgendetwas mit Sicherheit wissen?

1. Das unmittelbare Erleben ist unbezweifelbar

Der Mensch geht normalerweise davon aus, daß die Welt, die er um sich herum wahrnimmt auch unabhängig von ihm genauso existiert, auch wenn er oder ein anderes Wesen sie nicht wahrnehmen. Durch naturwissenschaftliche oder philosophische Kenntnisse und Überlegungen kommen viele Menschen aber dann an einen Punkt, wo diese Gewißheit verschwindet und man sich fragt, wie wirklich eigentlich die Wirklichkeit ist und was man eigentlich mit Sicherheit wissen kann. Was dabei allerdings häufig übersehen wird, zumindestens am Anfang solcher Überlegungen, ist, daß die Wirklichkeit durch einen Zweifel an ihr überhaupt nicht verschwindet! Wenn ich einen Baum wahrnehme, dann kann ich diesen Vorgang nicht bezweifeln. Ich kann mir lediglich darüber im Unklaren sein, warum ich einen Baum wahrnehme. Vielleicht träume ich diesen Baum nur. Aber dadurch verschwindet der Baum nicht. Er existiert als mein Traum. Vielleicht ist der Baum nur eine Computersimulation. Dann existiert der Baum eben als Computersimulaton. Welche Vermutungen ich auch immer anstellen mag, der Baum als meine Wahrnehmung oder als mein Erlebnis bleibt als ein unbezweifelbarer Tatbestand erhalten.

Wie mit dem Baum ist es mit der ganzen Welt. Was ich unmittelbar erlebe, in diesem Moment wahrnehme, fühle und denke ist als mein subjektives Erlebnis nicht bezweifelbar. Über die Ursachen, warum ich etwas bestimmtes erlebe, sehe, höre, fühle, denke etc. darüber kann ich möglicherweise keine letzte Gewißheit haben. Das Erlebnis selbst ist aber unbezweifelbar. Zu meinem unmittelbaren Erleben gehört z. B. diese Mail, unsere Diskussion über die Frage, ob man etwas mit Sicherheit wissen kann und die Sprache, in der diese Diskussion geführt wird. Alles dies ist unbezweifelbar existent. Ich kann bezweifeln, ob es Einstein als eine unabhängig von mir existierende sich wissende Person jemals gegeben hat. Aber ich kann nicht die Existenz der Relativitätstheorie bezweifeln, denn diese Theorie und ihre allgemeinen Grundaussagen sind Teil meines unmittelbaren Erlebens. Ob diese Theorie allerdings richtige Aussagen macht, über die von meinem subjektiven Erleben unabhängig existierende Welt, darüber kann ich keine Sicherheit haben. Wenn man an allem zweifelt, was man nicht mit letzter Sicherheit wissen kann, dann bleibt auf jeden Fall das Zweifeln übrig, bemerkte bereits Descartes, der auf diese Weise zu seinem 'Cogito ergo sum' kam. Und Kant stellte fest, daß wir immer nur Aussagen machen können über die Welt unserer Erscheinungen, aber nicht über die Welt dahinter. In früheren Generationen haben sich auch schon kluge Menschen über solche Fragen Gedanken gemacht und Lösungen gefunden. Es ist deshalb, um es mal sehr gelinde auszudrücken, falsch, die gesamte Geistesgeschichte der Menschheit vor Schrödinger und Heisenberg für obsolet zu erklären, als nur noch von historischem Interesse.

Die Frage, was man eigentlich mit Sicherheit wissen kann, wie wirklich eigentlich die Wirklichkeit ist usw. hat bei mir zum Verschwinden des 'Naiven Realismus' geführt, zum Verschwinden der Vorstellung, die Welt sei unabhängig vom mir das, was sie für mich ist. Der Realitätsbegriff hat sich gewandelt. Aber die Realität ist dadurch nicht verschwunden. Sie ist unbezweifelbar vorhanden.

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Philosophie 2. Teil

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2. Naive Auffassungen kann man als falsch ausschließen

Wenn ich vier- bis fünfjährigen Kindern Märchen der Gebrüder Grimm vorlese (und das ist auch ein Teil meines unmittelbaren Erlebens) dann kann ich nicht ernsthaft in Erwägung ziehen, daß irgendwo auf der Welt tief im Wald verborgen eine kleine Hütte steht, in der ein kleines Männlein Stroh zu Gold spinnt. Und das Gleiche ist, wenn mir jemand erzählt, es wird später mal eine große Trübsal kommen, in deren Verlauf u. a. der Teufel tausend Jahre lang festgebunden wird, um danach wieder auf die Menschheit losgelassen zu werden. (Siehe Offenbarung des Johannes.) Auf Grund meines allgemeinen intellektuellen Niveaus kann ich solche Geschichten mit unbezweifelbarer Sicherheit als naiv verwerfen. Eine solche Verwerfung hat eine überindividuelle Gültigkeit. Auch von solchen 'Ausschließungsbehauptungen' kann ich sicheres Wissen ableiten.

Nun gibt es Menschen mit einem Buchstabenglauben an die Bibel. Diese Menschen haben aber nicht etwa eine andere gleichwertige Meinung, sondern sie haben ein geringeres Erkenntnisvermögen. So arrogant sich das auch anhören mag, in diesem Falle ist es so. (Um Mißverständnisse zu vermeiden: Ich schließe nicht mit Sicherheit die Existenz eines Gottes aus. Aber ich verwerfe mit Sicherheit naive Gottesbilder.)

Dieses 'Ausschließungsverfahren' hat eine gewisse Ähnlichkeit zum 'Falsifikationsprinzip' Poppers, ist aber auch auf den Gebieten der Philosophie und Religion anwendbar. (Ausführlicher habe ich dies beschrieben u. a. in meinem Aufsatz 'Gedanken zur Erkenntnistheorie'.

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Philosophie 3. Teil

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3. Vermutungen und Praxis

Einstein hat einmal auf die Frage, ob 2 x 2 = 4 seien, geantwortet: "Ich bin mir nicht sicher." Er hat diese Aussage aber nicht zur Grundlage seines praktischen Lebens gemacht. Man kann durchaus die Frage stellen, ob die logischen und mathematischen Regeln, Zusammenhänge etc. im Sein schlechthin gelten oder nur in unserer menschlichen Welt. Wer glaubt, daß eine solche Frage bereits verrückt sei, kann sich eben nicht vorstellen, daß die Welt, die unabhängig von uns Menschen existiert, vielleicht ganz anders ist, als wir denken (können). Wir sind eben nur die Schimpansen der Zukunft. Aber für das praktische Leben ist es unsinnig einfachste Regeln der Mathematik und offensichtlichste Naturgesetze (wie z. B. das von der Schwerkraft) zu ignorieren. Man kann hier mit Fug und Recht sichere Aussagen machen. "2 x 2 = 4" und nicht "Ich sehe das so, daß 2 x 2 = 4 sind."

Aber so wichtig die mathematischen und naturwissenschaftlichen Aussagen auch für unser Leben sind, wie oft sie sich auch in der Praxis bewähren, es werden aus ihnen dadurch nie ontologische, das Sein schlechthin betreffende Wahrheiten letzter Instanz. Naturwissenschaften sind Netzwerke von Hypothesen.

Es gibt im naturwissenschaftlich-technischen Bereich viele ganz naturwüchsige Positivisten und Materialisten, die sich ihrer Entscheidung in der Erkenntnistheorie und dem Leib-Seele Problem gar nicht bewußt sind. Die ihre Positionen ganz und gar unreflektiert für die einzig wahren, vernünftigen und damit gerechtfertigten halten. Wenn jemand mit Absolutheitsanspruch behauptet, der menschliche Geist bzw. das menschliche Bewußtsein seien Produkt der Materie, des materiellen Organs Gehirn, dann behauptet er mehr, als er wissen kann. Dann wird er, ob er will oder nicht, ob er es weiß oder nicht, selbst zum dogmatischen Philosophen. Daß der menschliche Geist bzw. Bewußtsein ein Produkt des Gehirns sei, ist eine naturwissenschaftliche Hypothese, für die man viele gute Argumente anführen kann. Und vielleicht ist dies sogar die Wahrheit. Aber das ist nicht mit Sicherheit feststellbar. Aus philosophischer Sicht gibt es auch viele gute Argumente dafür, daß der Geist die Materie schafft, die Materie eine Vorstellung des Geistes ist. Wird dies aber als unumstößliche Wahrheit bezeichnet, widerspreche ich auch einem solchen Absolutheitsanspruch.

Es gibt derzeit keine triftigen (naturwissenschaftlichen) Gründe an der Urknallhypothese oder an den allgemeinen Grundaussagen der Evolutionstheorie zu zweifeln. (Ich kenne jedenfalls keine.) Deshalb kann man solche Theorien zu Recht zur Grundlage weiterer Überlegungen und praktischen Handelns machen, ohne in jedem Satz zu betonen, daß es sich bei diesen Theorien letztlich um Hypothesen handelt. Aber im Hinterkopf sollte man das immer behalten.

Das gleiche gilt auch für Aussagen, die die menschliche Gesellschaft betreffen. Ich ziehe aus dem bisherigen Verlauf der Geschichte den Schluß, daß es leider nicht auszuschließen ist, daß wie in der Vergangenheit auch in Zukunft Diktatoren und fanatisierte Völker Kriege anzetteln könnten. Deshalb muß ich, wenn ich in Frieden und Freiheit leben will, auf solche Eventualitäten vorbereitet sein. Menschen neigen dazu, zum persönlichen Vorteil die Gesetze zu übertreten, zum Teil in einer für andere Menschen extrem schädigenden Weise. Ohne staatliche Strukturen, nur auf Basis von freiwilligen Gruppen und gutem Beispiel kann man mit solchen Problemen nicht fertig werden. Diese Aussagen haben eine überindividuelle Gültigkeit. Ich werde sie deshalb auch nicht so formulieren, als würde ich hier nur eine individuelle Befindlichkeit wiedergeben.

Es gibt leider viel Dogmatismus und Fanatismus unter den Menschen und deshalb ist ein skeptischer Umgang mit Wahrheitsansprüchen im Prinzip zu begrüßen. Aber das rechtfertigt nicht, ins entgegengesetzte Extrem zu schlagen. Dann werden einem zu Recht Weltfremdheit und Phantasterei vorgeworfen.

Es geht also erstens darum, Wissen und Vermutungen zu unterscheiden. Und zweitens geht es darum, bei den Vermutungen zu unterscheiden zwischen solchen, deren Bezweiflung im praktischen Leben unsinnig ist, bzw. zu Handlungsunfähigkeit führt, und solchen, über die es eine sinnvollen Diskussion geben kann. Die Grenze zwischen diesen beiden Arten von Vermutungen ist fließend, schwer feststellbar. Nichts desto trotz ist sie vorhanden.

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Entgegnungen

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Die newtonsche Theorie galt vor Einstein als absolute Wahrheit. Kein ernsthafter Physiker hätte zu behaupten gewagt, daß sie nur ein Spezialfall in einer übergeordneten Theorie sei. Dieser Absolutheitsanspruch wurde widerlegt.

Den Naturwissenschaftler gibt es ja nicht, ebenso wenig wie den Philosophen, aber mehrheitlich ist es heute so, daß die Unübertreffbarkeit der Lichtgeschwindigkeit als absolute Wahrheit angesehen wird. Wer etwas anderes behauptet, wird in das Reich der Science Fiktion verwiesen. Sollte sich die Unübetreffbarkeit der Lichtgeschwindigkeit aber einmal nur als Spezialfall in einer übergeordneten Theorie erweisen, wäre auch dieser Absolutheitsanspruch widerlegt. (Hier kann ich als prominenten Zeugen Popper anführen. Er hatte immer wider gesagt, daß die Widerlegung der newtonschen Physik durch Einstein der Grund für ihn war, von jeglichem Dogmatismus Abschied zu nehmen. Naturwissenschaften sind nach Popper Netzwerke von Hypothesen.)

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Objektiver Idealismus heißt, daß eine vom Mensch unabhängige geistige Kraft, Gott, Idee o. ä. Ursache der materiellen Welt sei. Für diese Position steht z. B. das Christentum oder Platon.

Subjektiver Idealismus heißt, daß der menschliche, subjektive Geist die Welt schafft und ein Gott hierfür nicht nötig sei. Konsequentester Vertreter dieser Auffassung ist der deutsche Philosoph Fichte.

Absoluter Idealismus (so nennt Hegel seinen Idealismus) heißt, daß objektiver und subjektiver Geist eigentlich identisch sind. (Der Mensch weiß von Gott in dem Sinne, daß Gott im Menschen von sich selber weiß.) Dafür steht z. B. die indische Brahman-Atman Lehre und neben Hegel noch der Philosoph Spinoza. Nach dieser Auffassung ist der Mensch (und darüber hinaus die ganze Welt) einerseits Gott und andererseits eine vorübergehende Verkörperung bzw. Entwicklungsphase Gottes. (In der spinozistischen und hegelschen Philosophie ist das viel komplizierter, aber ich will es hier mal so einfach wie möglich darstellen.) In dem Maße, wie der Mensch Gott ist, war er immer und wird er immer sein. In dem Maße, wie er eine vorübergehende Verkörperung oder Entwicklungsphase Gottes ist, ist er entstanden und wird er wieder verschwinden. In diesem Sinne ist der Mensch sterblich und unsterblich zugleich.
(Wenn man diese Hintergrundinformation besitzt, wird man diesen Satz vielleicht nicht mehr so leichtfertig als 'Quatsch' abtun. Aber um Mißverständnissen vorzubeugen: Der absolute Idealismus Hegels ist für mich keine unumstößliche Wahrheit, sondern lediglich eine sehr interessanten philosophische Hypothese.)

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Philosophie 4. Teil

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4. Über die menschliche Neigung zum Dogmatismus

Wenn man bestimmte mathematische oder naturwissenschaftliche Aussagen, Formeln, Gleichungen etc. nicht verstehen kann, dann wird man deshalb diese Aussagen nicht als 'dummes Zeug' abtun. Man wird eher in Erwägung ziehen, daß einem die nötigen Kenntnisse fehlen, um diese Aussagen zu verstehen. Fast jeder halbwegs intelligente Mensch wird begreifen, daß man Mathematik, Physik, Chemie u. ä. über viele Jahre hinweg studieren muß, um in diesen Wissenschaften eigenständige kompetente Aussagen machen zu können.

In anderen Bereichen des Wissen fühlen sich aber die meisten Menschen völlig unreflektiert kompetent, auch wenn sie keine Ausbildung in diesen Wissensbereichen haben. Dazu gehören u. a. die Gesellschaftswissenschaften und die Philosophie.

Wenn ich etwas nicht verstehen kann, dann ziehe ich in Erwägung, daß mir bestimmte Hintergrundinformationen fehlen, oder daß ich für bestimmte Fragen, Probleme, Seinsbereiche einfach noch keine Sensibilität entwickelt habe. Wenn ich das nicht in Erwägung ziehen würde, dann wäre ich ein Dogmatiker. Gerade ein Transhumanist, der die Menschen als Durchgangsphase der Evolution ansieht, kann menschliches Erkenntnisvermögen nicht zu einem Kriterium dafür machen, ob eine bestimmte Behauptung bezogen auf das Ganze des Seins wahr oder falsch ist. Dies ist Ausdruck anthropozentrischer Vermessenheit. Man sollte sich doch bitte mal die unterschiedlichen Erkenntnisfähigkeiten eines Schimpansen und eines Menschen vergegenwärtigen. Zwischen den Erkenntnisfähigkeiten eines Menschen und eines Transhumanen wird vielleicht eine ähnliche (qualitative) Kluft bestehen.

Und wenn man nun auch noch sein eigenes individuelles Erkenntnisvermögen oder gar seinen gegenwärtigen Wissens- und Entwicklungsstand zum Maßstab dafür machen will, ob etwas wahr oder falsch, sinnvoll oder blödsinnig ist, dann wird die anthropozentrische Vermessenheit zur egozentrischen Vermessenheit. Und das ist der beste Nährboden für Dogmatismus und Sektiererei. Und ob man Dogmatiker und Sektierer ist, zeigt sich in der Praxis. Subjektive Überzeugungen und verbale Proklamationen sind bestenfalls sekundär.

Der Philosoph und Mathematiker Pascal stellte bereits vor ca. 300 Jahren fest, daß die höchste Form der Verstandeserkenntnis darin besteht, daß der Verstand seine eigenen Grenzen erkennt. Ein Verstand, der nicht zu seinen Grenzen vorstößt, ist nur schwach ausgebildet.

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Homepage des Vereins

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Einen herzlichen Dank und Anerkennung für alle, die die Homepage des Vereins gestaltet haben. Ich bin positiv überrascht!
Ich stimme zwar nicht mit jedem Satz überein, den ich dort gelesen habe, aber dies ist auch gar nicht zu erwarten, da unter selbstdenkenden Menschen Meinungsverschiedenheiten selbstverständlich sind.
Besonders habe ich dort meine Bedenken, wo von der Überwindung des Todes die Rede ist. (Soweit damit die individuelle Unsterblichkeit gemeint ist.) Sehr gefreut hat mich dagegen folgende Textstelle:

"... die Verbindung vieler einzelner Geister zu einem "Super-Bewußtsein" planetaren Maßstabs wäre der Beginn einer Intelligenz, die auf kosmischen Skalen agiert ...".

Nach meiner Vorstellung könnten im weiteren Verlauf der Welt(all)geschichte alle individuellen Bewußtseins zu einem einzigen "Super-Bewußtsein" verschmelzen. Eine solche Entwicklung ist mir erheblich plausibler als die Vorstellung, Milliarden von Einzelbewußtseins würden über Milliarden Jahre hinweg getrennt voneinander fortexistieren. Statt "Super-Bewußtsein" benutze ich dafür lediglich andere Worte: "Weltbewußtsein" oder "Weltgeist". Was mir fehlt ist der Hinweis darauf, daß es bei einer solchen Entwicklung nicht nur zu einer quantitativen Vergrößerung des Erkenntnisvermögens kommt, sondern auch zu einer qualitativen. So wie die Entwicklung vom Affen zum Menschen eben auch eine qualitative Weiterentwicklung war. Dazu folgende interessante Textstelle aus den 'Transhumanist FAQ':

"It is sometimes said that it is impossible for us humans to imagine what it would be like to be a posthuman. They may have activities and aspirations that we can't even begin to fathom, much as an ape could never hope to understand the complexities of a human life."

Ich möchte anregen, die Homepage durch eine Seite zu ergänzen, in der Rezensionen von Büchern veröffentlicht werden, die von transhumanistischem Interesse sind. Ich könnte Beiträge zu Stanislav Lem und Hoimar von Ditfurth beisteuern. Ditfurth war zwar in den letzten Jahren seines Lebens ein grüner Fundamentalist und Untergangsapostel, was ihn nicht gerade zum Transhumanisten macht. In seinen Büchern sind aber eine ganze Menge Äußerungen, die ganz eindeutig transhumanistisch sind.

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Qualitative Weiterentwicklung

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Für mich ist es eine an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit, daß die Entwicklung von transhumanen bzw. posthumanen Lebewesen oder Intelligenzen auch zu einer qualitativen Weiterentwicklung des Erkenntnisvermögens führen wird. Eine andere Annahme würde ja bedeuten, daß nach dreizehn Milliarden Jahren kosmischer Entwicklung, nach vier Milliarden Jahren irdischer Lebensgeschichte und nach einigen Millionen Jahren irdischer Intelligenzentwicklung ausgerechnet zu unseren Lebzeiten und verkörpert durch uns das intellektuelle Vermögen die höchstmögliche Qualität erreicht hätte, die im Universum möglich ist, daß der Mensch sich alle existierenden und in Zukunft noch möglichen qualitativen Seinssphären im Grundsätzlichen erschlossen hat und nur noch quantitative Wissenszuwächse zu erwarten sind. Für mich klingt das verdächtig nach der Auffassung, der Mensch sei die Krönung der Schöpfung. Hier wird der Transhumanismus nicht konsequent zu ende gedacht.

Außerdem gibt es schon bei verschiedenen Menschen unterschiedliche Qualitäten des Erkenntnisvermögens. So sind wahrscheinlich weit über 99% aller Menschen nicht dazu in der Lage, selbständig zur Relativitätstheorie zu gelangen. Viele Menschen sind dazu in der Lage, eine solche Theorie gedanklich nachzuvollziehen, nachdem ein klügerer Mensch sie erdacht hat. Die meisten Menschen scheinen aber nicht einmal dazu in der Lage zu sein. Die anthropozentrische Vermessenheit entpuppt sich bei näherer Betrachtung in der Regel als egozentrische Vermessenheit, da nicht das menschliche intellektuelle Niveau, sondern daß eigene intellektuelle Niveau für das höchste gehalten wird, das möglich ist. [Nichts ist so gerecht verteilt, wie der Verstand. Jeder, der gefragt wird, behauptet, genug davon zu besitzen.]

Die Verschmelzung aller Einzelbewußtseins zu einem einzigen 'Super-Bewußtsein' soll nach meiner Vorstellung ein freiwilliger Prozeß sein. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, das die vergrößerten, verbesserten und damit auch qualitativ weiterentwickelten Einzelbewußtseins ganz von selbst zu einer solchen Entwicklung gelangen werden. Das Streben nach individueller Selbsterhaltung ist Teil unseres genetischen Programms, ein Ergebnis der Evolution, wie sie bisher verlief. Transhumane bzw. posthumane Lebewesen, die Ergebnis einer nachdarwinschen bewußt und gezielt betriebenen Evolution sind, werden einen solchen Wunsch eventuell gar nicht haben.

Ein Mensch, der sein individuelles 'Ich' für unverzichtbar hält und sich nicht vorstellen kann, irgendwann einmal den Wunsch zu verspüren, mit anderen individuellen 'Ichs' zu einem umfassenderen 'Ich' zu verschmelzen, ist vielleicht ähnlich einem Kind, dem man erklärt hat, wie Kinder gemacht werden, und das sich nicht vorstellen kann, an einem solchen Vorgang jemals Gefallen zu finden. Auch in diesem Punkt wird der Transhumanismus nicht konsequent zu ende gedacht. Transhumanismus bedeutet in seiner letzten Konsequenz die 'Aufhebung' des Menschen und zwar nicht nur seines Körpers, sondern auch seiner geistigen, psychischen Identität. Und 'Aufheben' heißt 'Abschaffen', 'Aufbewahren' und 'Auf eine höhere Stufe bringen' zugleich.

Was die Rezensionen anbetrifft: Man sollte eindeutig transhumanistische Texte bzw. die Rezensionen solcher Texte räumlich oder optisch trennen, von Texten oder deren Rezensionen, die von transhumanistischem Interesse sind, ohne selbst transhumanistisch zu sein. Ich möchte z. B. Hoimar von Ditfurth nicht posthum für den Transhumanismus vereinnahmen. Das wäre intellektuell unredlich. Aber in seinen Büchern sind viele transhumanistische Aussagen, von denen ich mir wünschen würde, sie wären unter den Transhumanisten bekannter.

[...]

[Ca. 11/2 Jahre Diskussionspause von meiner Seite.]



Diskussionsbeiträge vom Herbst 2001


Unsterblichkeitsträumereien

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Ich stelle seit einiger Zeit fest, daß sowohl in den Medien wie auch in Mails, die ich von Nicht-Transhumanisten bekomme, Transhumanismus nur noch bzw. in aller erster Linie mit dem Streben nach Unsterblichkeit gleichgesetzt wird. Die anderen mir wichtigeren Aspekte, wie die Weiterentwicklung des Menschen via Gentechnik und Verschmelzung mit künstlicher Intelligenz auf höhere Niveaus was sein Verhalten und sein Erkenntnisvermögen anbetrifft, kommen entweder überhaupt nicht mehr vor oder nur unter 'ferner liefen'. Die Transhumanisten sind durch ihre Schwerpunktsetzungen selbst nicht schuldlos daran.

Wegen dieser Entwicklung und wegen der Tatsache, daß De:Trans auch 21/2 Jahre nach seiner Gründung eine bedeutungslose Organisation ist – woran die Transhumanisten auch nicht schuldlos sind – denke ich daran, zum Ende des Jahres meine Mitgliedschaft bei De:Trans zu beenden und in Zukunft für meine Auffassungen den Begriff "Transhumanismus" nicht mehr zu verwenden. Denn ich möchte nicht ständig mit Vorstellungen in Verbindung gebracht werden, die ich für illusorisch halte. (Wie ich in meinem Artikel Ist der Tod überwindbar?" zur Genüge ausgeführt habe.)

Das Einzige, was mich von diesem Entschluß noch abbringen könnte, wäre, daß sich noch andere Transhumanisten finden, die bereit sind, aktiv dagegen vorzugehen, daß der Begriff "Transhumanismus" nur noch oder in erster Linie im Zusammenhang mit Unsterblichkeitsträumereien verwendet wird.

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Transhumanismus und Dogmatismus

"Ich mag unrecht haben und Du magst recht haben;
und wenn wir uns bemühen, dann können wir zusammen
vielleicht der Wahrheit etwas näher kommen."

So ein Kernsatz des von mir sehr geschätzten Karl Popper. Aus den Diskussionen in den Jahren 1999/2000 auf der damaligen Mailing-Liste und was ich später so las hat sich bei mir der Eindruck ergeben, daß die meisten (deutschen, von anderen kann ich das nicht beurteilen) Transhumanisten der Überzeugung sind: "Wir haben recht und die anderen haben unrecht. Daran gibt es überhaupt keinen Zweifel. Und weil wir recht haben, haben wir es auch nicht nötig, mit unseren Kritikern zu diskutieren. Die ignorieren wir einfach. Die weitere Entwicklung wird uns sowieso recht geben."

Daß es schon Tausende von Gruppen und Grüppchen gab, die das Gleiche von sich bzw. ihren Überzeugungen dachten, ist entweder gar nicht bekannt – weil man die Beschäftigung mit der Geschichte für überflüssig hält (wozu soll man die Geschichte kennen, bei der leuchtenden Zukunft, die uns bevorsteht) – oder man weiß es zwar, glaubt aber, daß es dieses Mal ganz anders ist, daß dieses Mal tatsächlich der Stein der Weisen gefunden wurde.

Das Hauptproblem im Zusammenhang mit dem gegenwärtigen Transhumanismus ist der Dogmatismus.

Bevor man überhaupt sinnvoll über Unsterblichkeit, Uploading, Singularität und weitere meiner Ansicht nach sehr zweifelhafte Dinge diskutieren kann, muß zuersteinmal eine echte Diskussions- und Lernbereitschaft auf allen Seiten vorhanden sein. Diese vermisse ich aber bei den meisten Transhumanisten.

Warum gibt es hochgebildete Katholiken, die Katholiken bleiben? Warum gibt es hochgebildete Marxisten, die Marxisten bleiben? Weil man aus starken Wünschen entstandene unbewußte psychische Erkenntnisschranken mit Appellen an die Vernunft nicht aufknacken kann. Und deshalb wird auch diese Mail wahrscheinlich bei vielen Transhumanisten nicht die geringste Veränderung auslösen.

Wenn Dogmatiker mit Andersdenkenden diskutieren, dann im wesentlichen um denen die richtigen Auffassungen zu vermitteln, nicht um selbst dabei zu lernen. Denn alles Wichtige hat man ja bereits richtig erkannt. Die Lernfähigkeit und Lernbereitschaft ist bei Dogmatikern extrem herabgesetzt. Lediglich auf Basis der Wahrheiten, die man bereits zu besitzen glaubt, lernt man noch dazu. Bestenfalls quälend langsam trennt man sich von liebgewordenen aber nicht mehr haltbaren Auffassungen, aber nicht ohne vorher noch die Kritiker dieser Auffassungen im Rahmen seiner Möglichkeiten (zumindestens verbal) fertig gemacht zu haben.

Ich habe mehrere Artikel über Transhumanismus, Unsterblichkeit etc. im Internet veröffentlicht, aus denen in den letzten zwei Jahren auch eine Menge Diskussionen hervorgegangen sind. Allerdings keine einzige mit anderen Transhumanisten!

Ich bitte mich nicht falsch zu verstehen. Ich bettele um soetwas nicht. Mein Lebensglück hängt nicht davon ab, ob diese oder jene Gruppe von Menschen sich mit meinen Auffassungen auseinandersetzt. Bloß die Transhumanisten tun sich selbst keinen Gefallen damit, wenn sie Kritiker ihrer Auffassungen ignorieren.

Ich habe in der Zeit, als ich mich aktiv an den Diskussionen beteiligt habe, erlebt, daß ich zu meinen Auffassungen keine Zustimmung fand. (Z. B. bezüglich der Unmöglichkeit der Überwindung des Todes oder einer aktiveren Mitgliederwerbung.) Darüber hinaus habe ich Polemik und Anfeindungen erlebt. Dem muß ich mich nicht aussetzen.

Wenn man soetwas erlebt, dann gibt es nur zwei sinnvolle Möglichkeiten: Die erste man trennt sich von einer Gruppe, mit der man nicht genügend Übereinstimmung hat; die zweite, man hält sich zurück, man wartet ab, ob nicht mittel- und langfristig erreichbar ist, was kurzfristig nicht möglich ist. Da mir der Transhumanismus von seinen Grundaussagen her sehr viel bedeutet, habe ich die zweite Vorgehensweise gewählt.

Aber meine Geduld ist (wie mein Leben) nicht unendlich.

In den letzten Monaten habe ich mir häufig die Frage gestellt, trete ich einfach aus De:Trans aus oder sondiere ich vorher noch einmal die Lage. Stelle ich nocheinmal meine Positionen dar und sehe nach, ob es noch andere gibt, die ähnlich denken wie ich.

Ausgelöst durch das Lesen des Artikels in der WaS habe ich mich dann spontan entschlossen noch einmal zu sondieren, ob es nicht doch noch eine Möglichkeit für mich gibt, bei De:Trans fruchtbar mitzuarbeiten.

Soweit ich es sehe, scheint der Zahn der Zeit ja etwas genagt zu haben an einigen sehr unrealistischen Vorstellungen, aber er hat wohl noch nicht genug genagt. Der Verstand sagt vielen Transhumanisten zwar, daß Unsterblichkeit unmöglich ist, aber das Gefühl mag sich von dieser schönen Vorstellung nicht trennen. Also geht man einen Kompromiß ein. Man strebt nicht mehr nach Unsterblichkeit, sondern nur nach 'Überwindung des Todes'.

Wer den Tod überwinden will der kann sich dies im Zusammenhang mit religiösen Vorstellungen erhoffen, oder – wenn er intellektuell etwas anspruchsvoller ist – im Zusammenhang mit idealistischen philosophischen Systemen. Auf Basis eines materialistischen Weltbildes und mit wissenschaftlich-technischen Methoden ist der Tod nicht überwindbar, nur hinausschiebbar. Solange man dies nicht eindeutig und unmißverständlich sagt und schreibt, solange sind nicht nur die Journalisten schuld daran, wenn man mit Unsterblichkeitsträumereien in Zusammenhang gebracht wird.

Wie wenig man sich faktisch von der Unsterblichkeit trennen mag, kommt in folgenden Satz von *** zum Ausdruck: "Aber ohne die Aussicht, den Tod in den Griff zu kriegen, ist doch auch alles andere sinnlos, oder, Peter?" Das erinnert mich stark an meine Mutter. Als ich in meiner Jugendzeit begann, die religiösen Vorstellungen anzuzweifeln, die sie mir anerzogen hatte, war eines ihrer Hauptargumente: "Aber wenn es keinen Gott und keinen Himmel gebe, dann wäre doch alles sinnlos."

Selbst wenn dadurch alles sinnlos wäre – was ich nicht so sehe –, wäre dies noch kein hinreichendes Argument dafür, daß Gott und Himmel existieren. Und wenn es stimmen würde, daß ohne 'den Tod in den Griff zu kriegen' alles sinnlos wäre, wäre auch dies noch kein hinreichendes Argument dafür, daß es gelingt, den Tod in den Griff zu kriegen. Die Wünschbarkeit einer Entwicklung sagt eben nichts über ihre Realisierbarkeit aus.

Das Glück des Augenblicks, die Freude auf den nächsten Urlaub, den Spaß, den man dabei hat, wenn man ein interessantes Buch liest (um nur ein paar Beispiele zu nennen), alles dies und vieles mehr wird nicht dadurch sinn- und wertlos, daß man weiß – oder zu wissen glaubt –, daß man in 50 Jahren nicht mehr existiert. Kierkegaard und einige andere Philosophen sehen das so oder ähnlich. Meine Lebenseinstellung ist das nicht.

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Ohne Unsterblichkeit alle anderen >H Ziele wertlos?

"*** meinte natürlich mit "alles andere", dass alle anderen >H Ziele recht wenig Sinn machen, wenn man ein bisschen zu unlebendig ist."

Was mir nicht zu gute kommt, sondern anderen Menschen, späteren Generationen, hat deshalb wenig Sinn? Wir heute Lebenden profitieren davon, daß in früheren Jahrhunderten Menschen, die schon lange tot sind, Bazillen entdeckten und Impfstoffe dagegen entwickelten – um nur ein Beispiel von tausend möglichen zu nennen. Ohne die Leistungen früherer Generationen wären die meisten von uns tot. Sie wäre als Kinder gestorben, bzw. ihre Eltern oder Großeltern wären schon als Kinder gestorben.

Was die heute Lebenden zu Wissenschaft und Technik neu hinzufügen, wird zu großen Teilen künftigen Generationen zu gute kommen.

Hat irgendein Transhumanist Kinder? (Ansonsten könnten die Gegner des Transhumanismus sarkastisch anmerken: "Na, zumindestens fortpflanzen tun sich diese Spinner nicht.")

Demnächst werden zehntausende Soldaten gegen religiöse Fanatiker kämpfen, die uns ins Mittelalter zurückführen wollen. Viele von ihnen werden das nicht überleben. Was habe die Gefallenen, Getöteten, Ermordeten davon, daß wir Überlebende weiterhin unsere transhumanistischen Forschungen und Diskussionen betreiben können?

Ich habe Mitte der 90er Jahre die Auffassung entwickelt, daß man nicht nur durch Erziehung, Bildung und Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse versuchen sollte, den Menschen zu verbessern, sondern auch durch Änderung seiner Natur via Gentechnik und seiner Verschmelzung mit intelligenter Technologie. Über längere Zeit hinweg werden solche Veränderung aber wahrscheinlich dazu führen, daß Lebewesen entstehen, die sich nicht mehr als Menschen bezeichnen werden, höhere Arten. (Das, was die Transhumanisten 'Posthumane' nennen.)

Als ich dann den Transhumanismus kennenlernte, da habe ich es bei aller Zustimmung zu vielen Grundaussagen von Anfang an für eine große Illusion gehalten – und das auch oft genug geäußert –, daß die heute lebenden Menschen diese höheren Lebewesen bzw. Posthumane sein werden.

Ich habe meine Argumente gegen die Möglichkeit der Unsterblichkeit ausführlich aufgeschrieben, aber ich erhebe keine Absolutheitsansprüche. Ich bin bereit jedes Gegenargument zu prüfen. Aber dafür müßten welche vorgetragen werden, was nicht der Fall ist.

*** gibt zwar zu, daß Unsterblichkeit nicht erreichbar ist, dies aber auch eindeutig auszusprechen bzw. aufzuschreiben will er nicht. Und die meisten Transhumanisten äußern sich überhaupt nicht, sondern träumen in aller Ruhe weiter.

[...]

Ende 2001 bin ich aus DE:TRANS ausgetreten.



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