Mesopotamien

Mesopotamien bezeichnet das Land zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris, das Zweitromland (im Großen und Ganzen der heutige Irak plus angrenzende Gebiete), in dem sich im Altertum die ersten Hochkulturen der Menschheit entwickelten, beginnend im 4. Jahrtausend v. Chr., noch vor der Hochkultur Ägyptens und lange vor der griechisch-römischen Antike.

Die erste dieser Hochkulturen war die der Sumerer. Diese haben erstmals in der Menschheitsgeschichte systematisch Mathematik und Astronomie betrieben und als erste die Schrift erfunden (Keilschrift) Wahrscheinlich haben sie auch als erste das Rad benutzt.

Die Babylonier, eine weitere Hochkultur in Mesopotamien, teilten erstmals den Tag in 24 Stunden, die Stunde in 60 Minuten und die Minute in 60 Sekunden. (Ungefähr im 3. vorchristlichen Jahrhundert. So alt ist das schon. Das war lange vor dem Dezimalsystem.)

In Mesopotamien kam es zum ersten mal in der Menschheitsgeschichte in Großgesellschaften zu sozialen Unterschieden großen Ausmaßes, aber nicht in Form der Sklaverei, wie in der griechisch-römischen Antike, sondern in Form der von Marx so genannten Asiatischen Produktionsweise.

In Mesopotamien gab es noch keine Philosophie im heutigen Sinne und wie später in Griechenland. Dem aus dieser Zeit überlieferten ältesten schriftlich gefassten Mythos, dem Gilgamesch-Epos werden allerdings von Kennern existentialistische Züge bescheinigt, weil es in ihm u. a. um die Angst vor der Vergänglichkeit des Lebens und die Loslösung von den Göttern ging. (Auch für einige  alttestamentliche Geschichten scheint dieser Epos Vorlage gewesen zu sein.)


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